Von allen Fraktionen schlugen Oberbürgermeister Heinz Fenrich herzliche und ehrlich bewundernde Abschiedsworte entgegen, als sich die letzte Gemeinderatssitzung unter seiner Leitung am Dienstag dem Ende neigte.
Badischer Humor, gelassen und entscheidungsfreudig
Fraktionenübergreifend dankten ihm die Redner für seinen engagierten Einsatz der letzten 14 Jahre und lobten vor allem seinen badischen Humor, den stets angemessenen Schuss Ironie und seine beruhigende Gelassenheit. Doch auch hierbei waren sich alle einig: "Wenn Sie von etwas überzeugt waren, haben Sie es hartnäckig verfolgt", wie CDU-Fraktionsvorsitzende Gabriele Luczak-Schwarz es formulierte. Weil "Abschied auch immer die Tür zur Zukunft" sei, überreichte die CDU ihrem Parteigenossen einen überdimensionalen Schlüssel aus Schokolade, der mit Marzipan gefüllt ist.
Grünen-Fraktionsvorsitzende Bettina Lisbach würdigte Fenrich mit großem "Respekt für die Art und Weise, wie Sie Ihr Amt ausgeführt haben" und beschreibt den OB als solide und entscheidungsfreudig. Auch SPD-Fraktionsvorsitzende Doris Baitinger erlebte Fenrich nach eigenen Angaben stets als fairen Partner, der zwar stur sein konnte - aber auch flexibel darin, seine Position zu korrigieren. FDP-Fraktionsvorsitzende Rita Fromm hob besonders seine angestoßene Bürgerbeteiligung aus seinem Wirken hervor und lobte die harten, aber fairen Auseinandersetzungen mit dem OB.
Stadtrat Lüppo Cramer bedankte sich für die Karlsruher Liste bei Heinz Fenrich dafür, wie positiv er die Sitzungen geleitet habe. Eduardo Mossuto betonte für die Freien Wähler, dass der OB den Stadträten stets große Wertschätzung entgegen gebracht habe. "Ich habe Ihre Rhetorik genossen", sagte er. Niko Fostiropoulos von den Linken hob hervor, dass man zwar unterschiedliche Schwerpunkte in der politischen Arbeit setzte, aber dennoch gut zusammengearbeitet habe. Stadtrat Friedemann Kalmbach verabschiedete sich mit den Worten "gut gemacht!" von Fenrich.
Der scheidende OB sprach anschließend von einer "bewegten und bewegenden Zeit", die für ihn spannend, schön, voller wichtiger Weichenstellungen und erfolgreich für Karlsruhe gewesen sei. Er habe nun ja auch mit dem Pedelec als Abschiedsgeschenk von Gemeinderat und Stadtverwaltung für ein "altersgerechtes Fortkommen fernab des Spazierengehens ausgesorgt" witzelte er. Fenrich verabschiedete sich mit den Worten "Tschüss, Ciao und Auf Wiedersehen - wo auch immer!".
Im Anschluss an die Sitzung wurde sein Porträt enthüllt. "Wenn man hier hängt, ist man wirklich wichtig", scherzte auch Erste Bürgermeisterin Margret Mergen. "Ich hab mich erkannt", kommentierte Fenrich sein Bild und schien sichtlich zufrieden mit dem Werk seines Freundes, dem Künstler Joachim Czichon. Es sei "ehrlich modern". Czichon malte bereits Generalbundesanwalt a.D. Kay Nehm und den ehemaligen Präsidenten des Bundesgerichtshofs Günter Hirsch.