KAL-Stadtrat Eberhard Fischer warb am Dienstagabend in der Sitzung des Karlsruher Gemeinderats für eine Ersatzbrücke, die bereits der SPD-Ortsverein Neureut und der SPD-Landtagsabgeordnete Johannes Stober in die öffentliche Diskussion brachten.
Die heutige Brücke leide an einem konstruktiven Grundfehler. Denn bei umfangreichen Sanierungsarbeiten oder schweren Unfällen, müsse die Brücke vollständig gesperrt werden, erklärte Fischer. "Wir brauchen daher eine Ersatzbrücke". Es sei ein Modell erforderlich, das die jetzige Brücke auch unter Verkehrslast ersetzen kann. Demnach sollte auch unter extremen Situationen eine Fahrbahn weiter befahrbar bleiben, wünschte sich der KAL-Abgeordnete. "Jeder Befürworter einer zweiten Rheinbrücke muss auch für eine solche Ersatzbrücke sein", betonte Fischer. Weiterhin forderte die KAL eine für jeden Autofahrer nachvollziehbare Regelung der Geschwindigkeit und damit eine einheitliche Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Brücke.
Oberbürgermeister Heinz Fenrich informierte den Gemeinderat daraufhin über den Inhalt eines Briefes des Regierungspräsidiums. Aus diesem gehe hervor, dass zurzeit die Variante einer durchgehenden Nordtangente mit Hardtwaldtunnel und zweiter Rheinbrücke dem Bundesverkehrsministerium zur Prüfung vorliege. Auch bewerte das RP den Lückenschlus zwischen der Bundesstraße 9 zur Bundesstraße 36 positiv, da dieses Projekt alle Voraussetzungen einer Bundesstraße erfülle.
Ein solcher Entwurf im Westen der Stadt könne nach Angaben des RP auch als separate Maßnahme durchgeführt werden, erklärte der OB. Dies würde, so die Ergebnisse des RP, die Sudetenstraße quasi vollständig und die Siemensallee deutlich vom Verkehr entlasten, legte Fenrich dar. Auch für den Ostabschnitt in Hagsfeld lägen bereits erste Ergebnisse für eine zweispurige Lösung vor.
CDU will zusätzliche zweite Rheinbrücke
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Die CDU-Fraktion sprach sich weiterhin klar für eine zusätzliche zweite Rheinbrücke aus. CDU-Stadtrat Thorsten Ehlgötz erneuerte die Forderung der Union: "Wir brauchen dringend eine zusätzliche zweite Rheinbrücke. Die Südtangente mit der einzigen Rheinbrücke ist die Lebensader für diese Region". Auch klar sei, dass man so eine Brücke nicht für einen "Apfel und ein Ei" bekomme. "Wir freuen uns, dass der Bund die Notwendigkeit für eine zweite Rheinbrücke erkannt hat", so Ehlgötz weiter.
Kommission nimmt sich dem Thema an
Die Grünen sehen keine Notwendigkeit für eine zweite Rheinbrücke und unterstützten den Antrag der KAL. Auch die SPD und die FDP-Fraktion stimmten dem Antrag zu.
Auf die Frage nach einem einheitlichen Tempolimit antwortete die Stadtverwaltung mit bürokratischer Rafinesse: Die unterschiedlichen Tempolimits auf der Brücke seien für Verkehrsteilnehmer zwar kaum nachvollziehbar, die Verkehrsbehörde in Rheinland-Pfalz habe allerdings aufgrund des Unfallgeschehens Tempo 80 als Höchstgeschwindigkeit festgesetzt. Dagegen habe sich für das Karlsruher Ordnungs- und Bürgeramt in Fahrtrichtung Pfalz keine "straßenverkehrliche Notwendigkeit für eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit" ergeben.
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