"In einer Stellungnahme des Umweltbundesamts über den Zusammenhang von CO2-Konzentration und potenzieller Virenbelastung in der Luft im August 2020 wurde ein regelmäßiger Luftaustausch empfohlen. Unsere CO2-Ampel zeigt an, wann dies erfolgen muss", erklärt Nils Roßmann, einer der Entwickler des Geräts.

Steigt die Konzentration über den Wert von 800 Teilchen pro Million (ppm), springt die Ampel auf Gelb bei über 1.000 ppm auf Rot. So erkennt das Gerät, wann ein Lüften notwendig ist. Online können die Messwerte eingesehen und ausgewertet werden.
Die Ampel herzustellen dauert in Handarbeit eine Stunde. Daher werden auch nur Schulen beliefert. Für mehr reicht trotz vieler Anfragen die Zeit des fablab-Teams nicht.
"Wollen in der Krise unterstützen
"Wir haben uns kommerzielle CO2-Ampeln angeschaut, aber die haben uns für Schulen nicht überzeugt. Also haben wir ein eigenes kostenloses Model entwickelt. Die Materialien hierfür werden durch Spenden finanziert und unsere Arbeitskraft stellen wir unentgeltlich zur Verfügung", so der Informatiker.

An der Karlsruher Drais-Gemeinschaftsschule übergab er am Mittwoch, 21. Oktober, dem Lehrer Simon Eisenlöffel zwei seiner CO2-Ampeln. In Klassenzimmern sollen diese anzeigen, wann die Schüler lüften sollten. "Eine unserer Kolleginnen hatte bereits Kontakt zu fablab", erläutert seine Kollegin Eleni Neff. "Wir wollten das Gerät dann auch testen."
Ampeln können auch im Unterricht gebaut werden
"Wir möchten bis zu den Herbstferien sehen, wie die Schüler auf das Gerät reagieren. Die sollen ein Gespür dafür kriegen, wann gelüftet werden muss. Wir brauchen eine Regelmäßigkeit", führt Eisenlöffel aus.
Eine Ausstattung von zusätzlichen Klassenzimmern wäre denkbar. "Schauen wir erst mal, wie fablab mit der Produktion hinterherkommt", schlägt der Lehrer vor.

Laut Nils Roßmann wäre die Resonanz überaus positiv. Auch die Schüler würden die CO2-Ampel gut annehmen. "Am liebsten würden die Schulen ihre ganzen Räume mit unseren Geräten ausstatten, aber so viel Zeit haben wir nicht. Wir würden uns daher wünschen, dass andere fablabs die Idee aufgreifen."
Nur Schulen werden beliefert
Eine Erweiterung des Gerätes mit einem Sensor, der die Luftfeuchtigkeit misst, wäre noch möglich. Bei zu niedrigem Wasserdampfgehalt bleiben Aerosole länger in der Luft. Das Risiko, sich anzustecken, wäre dann höher.

"Wir schauen immer, wie wir als fablab in der Coronakrise unterstützen und unseren Beitrag leisten können", so der Entwickler. "In erster Linie, wollen wir interessierten Schulen die Möglichkeit geben ihre CO2-Werte einzusehen. Wir unterstützen aber auch mit dem Material, um die CO2-Ampeln im Unterricht selbst zu bauen."
Der Dank für die Hilfe wäre dabei Entlohnung genug. Auch wenn Nils Roßmann in seiner Freizeit außer Ampelbauen nicht viel anderes mehr macht.