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Karlsruhe: Freimaurer in Karlsruhe: Was steckt hinter dem "Geheimbund"?

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Freimaurer in Karlsruhe: Was steckt hinter dem "Geheimbund"?

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    (Symbolbild) Foto: © vectortatu - Fotolia.com/Eich

    Geheimnisvoll und undurchsichtig: Der eigene Ruf eilt den Freimaurern voraus. Rund 15.300 Mitglieder dieser Organisation soll es nach eigenen Angaben in etwa 485 deutschen Freimaurerlogen geben. Drei reguläre Untergruppen gibt es in Karlsruhe und von einer wiederum ist Wolfhart Thiel der "Meister vom Stuhl". Somit steht er den rund 40 Mitgliedern der Loge "Frieden und Freiheit" vor, die sich regelmäßig in der Bismarckstraße treffen. Thiel selbst sei seit mittlerweile 12 Jahren Mitglied dieser Loge.

    Sie eint eine gemeinsame Einstellung: "Es gibt keine freimaurerische Lehre oder Ideologie. Wir verstehen unsere Ideale als Ansporn, an uns selbst zu arbeiten", so Thiel im Gespräch mit ka-news. Vielmehr seien die Freimaurer ein Zusammenschluss von Männern, die sich in besonderer Weise der Tradition des europäischen Humanismus und der Aufklärung verpflichtet fühlen, erklärt er weiter.

    Soziale Hilfe stehe im Mittelpunkt

    Diese Lebensweise wollen die Freimaurer im privaten und beruflichen Umfeld soweit als möglich leben. "Natürlich sind auch Freimaurer keine idealen Menschen. Deshalb habe ich bewusst formuliert, wir versuchen das", so Thiel. Auch privat würden sich die Mitglieder für unterschiedliche wohltätige Zwecke engagieren. "Das Spektrum reicht hier von der Flüchtlingshilfe bis zur finanziellen Unterstützung einer Schule in Indien."

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    (Symbolbild) Foto: fotolia/dekanaryas

    Zudem würde sich die Freimaurerloge für wohltätige Zwecke engagieren. Das Geld, welches durch Mitgliedsbeiträge zusammen kommt, würde entsprechenden Einrichtungen zugute kommen. Doch nicht jeder kann Mitglied werden: "Freimaurer wird man nicht durch seine Beitrittserklärung oder die Übergabe eines Mitgliedsausweises. Freimaurer sein bedeutet, die den Bund tragenden Ideen und ihre symbolische Ausdruckskraft zu akzeptieren", erläutert Thiel.

    Mitglieder aus den unterschiedlichsten Bereichen

    Und so treffen sich die rund 40 geistig und menschlich aufgeschlossenen Männer, mit "unterschiedlicher weltanschaulicher, religiöser und politischer Überzeugung" zu regelmäßigen Treffen. Einmal pro Woche steht ein "Brüderabend" auf dem Programm, bei dem Kurzvorträge zu aktuellen oder auch philosophischen Themen gehalten und anschließend diskutiert werden. Gäste dürfen sich dabei alle zwei Monate ein Bild von so einem Abend machen.

    "Einmal im Monat arbeiten wir nach unseren Ritualen. Da sind wir in der Tat eine geschlossene Gesellschaft. Nur Freimaurer dürfen teilnehmen", so der Meister vom Stuhl. Diese Rituale hätten eine starke symbolische Bedeutung und würden zudem das Gemeinschaftsgefühl stärken. Details will Thiel nicht nennen: "In diesem Bereich sind wir in der Tat eine verschwiegene Gesellschaft."

    Es steht alles im Internet

    Was jedoch nicht stimme, sei das Gerücht, dass die Freimaurer ein Geheimbund seien. "Das ist schlichtweg falsch. Wir sind kein Geheimbund", betont Thiel. "Ein bekannter Freimaurer hat einmal gesagt, das größte Geheimnis der Freimaurerei ist, dass es eben keines gebe." So seien nahezu alles über die Freimaurer im Internet nachzulesen.

    "Das Verhältnis der Freimaurer untereinander ist von hohem gegenseitigem Vertrauen geprägt", so Wolfhart Thiel. Und aus diesem Grund wollen die Mitglieder auch selbst entscheiden, wer in den Bund aufgenommen wird. "Wir sind kein geheimer, aber doch eine diskrete Vereinigung."

    Mehr zur Loge "Frieden und Freiheit" (Link führt auf externe Seite)

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