Gegen ihn besteht seit dem 8. Dezember letzten Jahres ein internationaler Haftbefehl. Da eine seiner Firmen in Spanien noch lange nach dem Konkurs Rechnungen ausstellte, geriet Dogmoch in Verdacht. Diese rückdatierten Firmenunterlagen sind nach Ansicht des Landgerichts Mannheim Scheinrechnungen, um die Flowtex-Luftgeschäfte zu verschleiern. Da sich Dogmoch in der libanesischen Hauptstadt Beirut aufhält, scheint eine Festnahme vorerst nicht möglich.
Angeklagte müssen mit Höchststrafen rechnen
Dennoch könnte der Prozess bereits vor Weihnachten beendet sein. Für den Vorsitzenden Richter Michael Meyer ist ein früheres Urteil eine durchaus wahrscheinliche Option. Die Zahl der Verhandlungstage könne um die Hälfte verkürzt werden. Dass sowohl der Hauptangeklagte Manfred Schmider als auch die Mitangeklagten Klaus Kleiser, Angelika Neumann und Karl Schmitz ausführliche Geständnisse ablegten, würden dementsprechend honoriert. Die Höchststrafe für die Angeklagten liege bei 15 Jahren Haft, wobei Schmider mit der härtesten Strafe rechnen muss.
Der FlowTex-Skandal kurz nachgezeichnet
Der Handel mit nicht existierenden Bohrmaschinen führte zu Betrügereien in Milliardenhöhe. Diese seien bereits bei einer Finanzprüfung 1995/96 entdeckt worden. Gegen den leitenden Finanzbeamten der Prüfung würde wegen Beihilfe zum Betrug ebenfalls ermittelt. Bereits vorhandene und finanzierte Systeme wurden nach dem Geständnis Kleisers mit speziell produzierten Typenschildern versehen.
Diese wurden an die geprellte Kundschaft verkauft. Neumann schmuggelte als Geschäftsführerin der Firma KSK die gefälschten und rückdatierten Rechnungen der nur auf dem Papier bestehenden Bohrsysteme zurück in die Buchhaltung der Firma.
Ermittlungsarbeiten zeigen sich als Sisyphus-Arbeit
Der FlowTex-Insolvenzverwalter Eberhard Braun schloss bei seiner Vernehmung nicht aus, dass Schmider und Kleiser sich in Uruguay niederlassen wollten. In Montevideo besaßen die Beiden Nobelvillen im Wert von mehreren Millionen Dollar. Der Anwalt sucht im Steuerparadies nach möglichen Schwarzgeldreserven des Duos.
Darüber hinaus konnten Braun zusammen mit weiteren Mitarbeitern das FlowTex-Finanzsystem teilweise entschlüsseln. Rund 153 Millionen Euro (300 Millionen Mark) Barvermögen wurden bisher sichergestellt. Allerdings steht diese Summe Forderungen in Höhe von 2,1 Milliarden Euro (4,2 Milliarden Mark) gegenüber.