Für den Katastrophenschutz ist nicht ausschließlich die Feuerwehr zuständig. Andere Hilfsorganisationen, wie beispielsweise das Technische Hilfswerk (THW), die Deutsche Lebensrettung- Gesellschaft (DLRG) und die Rettungsdienste des Roten Kreuzes, der Malteser oder der Johanniter leisten ebenfalls ihren Beitrag, die Bevölkerung im Katastrophenfall zu schützen.
"Der Einsatzdienst ist wie ein Abenteuer"
"Die Messe ist eine hervorragende Möglichkeit, die Vielfalt aller Organisationen, die im Katastrophenschutz tätig sind, vorzustellen", freute sich Landesbranddirektor Hermann Schröder beim Pressegespräch am Freitag.. Ein wichtiges Ziel sei dabei, Menschen für ehrenamtliches Engagement in diesen Organisationen zu begeistern. "Es wird immer schwieriger, Ehrenamtliche zu bekommen", bedauert Schröder. Deshalb wollten die Hilfsdienste weniger um neue Hilfer werben, als vielmehr darstellen, "wie toll es ist, im Rettungsdienst zu arbeiten."
Einen Aspekt, der anziehend auf potentielle Helfer wirken könnte, nennt Schröder mit dem Abenteuer, das beim Einsatz von Feuerwehr, THW und anderen inklusive sei. Viele Menschen zahlten für Abenteuer viel Geld. "Der Einsatzdienst ist wie ein Abenteuer", betont der oberste Feuerwehrmann im Land. "Das gibt es bei uns umsonst zu Hause vor Ort."
Florian Geldner von der Berufsfeuerwehr Karlsruhe fügt hinzu: "Jeder, der sich engagiert, bekommt etwas zurück." Zum einen sei das die Kameradschaft, die bei der Feuerwehr eine besondere Rolle spielt und die unmittelbar mit einem aktiven Vereinsleben verbunden ist. Zum anderen sei es "eine umheimliche Befriedigung, anderen Menschen zu helfen."
Über Internetportal Ehrenamtliche gewinnen
Um dem akuten Mangel an Ehrenamtlichen entgegenzuwirken, hat Geldner gemeinsam mit Vertretern anderer Organsiationen das Internet-Portal "HelfenKannJeder.de" initiiert, das zur Eröffnung der Messe online ging. Dort kann jeder, der sich ehrenamtlich engagieren möchte, unabhängig vom Alter, nach entsprechenden Möglichkeiten bei den Hilfsdiensten suchen. "Wir möchten aktiv auf Jugendliche zugehen und sie zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit motivieren", erläutert Geldner das Konzept. Wer als Jugendlicher begonnen hat, sich zu engagieren, bleibe auch als Erwachsener dabei.
"Auch Menschen, die frisch in die Stadt kommen, möchten wie die Gelegenheit geben, sich zu engagieren. Das Portal will die Suche nach dem geeigneten Einsatzort leichter machen. Bisher gilt das Angebot nur für Karlsruhe. Allerdings könne es auf ganz Baden-Württemberg erweitert werden, wenn sich die Organisationen landesweit dabei engagierten.
Stromausfall wäre große Katastrophe
Ehrenamtliches Engagement bei Hilfsorganisationen qualifiziert nicht nur, im Gefahrenfall zu helfen, sondern sich auch eventuell drohender Gefahren bewusst zu sein. "Das Risikobewusstsein in der Bevölkerung ist häufig nicht ausreichend vorhanden", bedauert Hermann Schröder. Dabei habe jeder Verantwortung für sich selbst und müsse sich auf gewisse Situationen einstellen und vorbereiten.
Als eine solche sieht Schröder einen weitreichenden, länger andauernden Stromausfall: "Wenn der Strom ausfällt, haben sie alle anderen Szenarien mit drin." Kläranlagen könnten Abwasser nicht mehr abpumpen, medizinische Geräte und ec-Karten funktionierten nicht mehr. Dieses Szenario sei zwar keine unmittelbare Bedrohung, aber durchaus realistisch.
Die Messe findet vom 15. bis 17. September in der Messe Karlsruhe statt. Am Donnerstag und Freitag öffnet sie ihre Tore von 10 bis 18 Uhr, am Samstag von 9 bis 17 Uhr. Eine Tageskarte kostet sieben Euro. Am Samstag zum "Tag des Helfers" erhalten alle Ehrenamtlichen einen ermäßigten Eintritt von zwei Euro. Die Mitglieder der Deutschen Jugendfeuerwehr haben freien Eintritt. Mehr Infor gibt es im Internet.