Scheinbar wegen eines Verstoßes gegen den Bebauungsplan, musste der Heidelberger "Pussy-Club" die Schotten dicht machen. Dieser erlaube ausdrücklich keine Vergnügungsstätte in den Mauern des Gebäudes. Gemäß der Verfügung der Stadt musste der Bordellbetrieb bis zum gestrigen Montag, 20. Juli, eingestellt werden. Das stößt scheinbar von vielen Seiten auf Zustimmung.
Aus einer Pressemitteilung der Grünen im Landtag geht hervor, dass sie das Vorgehen der Stadt Heidelberg begrüßen und sich für ein Verbot von Flatrate-Bordellen aussprechen. "Flatrate-Bordelle sind in der modernen, zivilisierten Gesellschaft völlig deplatziert", kritisiert Brigitte Lösch, die frauenpolitische Sprecherin der Grünen. Das sei menschenverachtend. Umso wichtiger sei es, derartige Bordelle nicht nur wegen des Baurechts, sondern auch wegen des Grundrechts, komplett zu verbieten.
Betreiberin stellt Antrag auf Eilrechtsschutz gegen die Nutzungsuntersagung
Die Betreiberin möchte das aber trotz Widerstände nicht so hinnehmen und stellte am Freitag, 17. Juli, am Verwaltungsgericht einen Antrag auf Eilrechtsschutz gegen die Nutzungsuntersagung der Stadt Heidelberg. Außerdem weist die Antragstellerin darauf hin, dass in den Räumen seit 1988 ein bordellartiger Betrieb genehmigt sei.
Die für den Fall zuständige fünfte Kammer wird nach Vorlage der Akten durch die Stadt Heidelberg eine Entscheidung treffen. Die Stadt Heidelberg hat zugesagt, keine Vollzugsmaßnahmen vorzunehmen, bis eine Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts ergangen ist.