Ein Schnupfen kommt selten allein. Regel Nummer eins im Großraumbüro. Wo Kaffeetassen, Händedrücke und Telefonhörer ausgetauscht werden, lauern Viren. Aber nicht nur eine Grippewelle ist im Stande, eine gesamte Belegschaft temporär außer Gefecht zu setzen. Zu den häufigsten Leiden von Arbeitnehmern zählen zudem Rückenschmerzen, Kopfweh und psychische Belastung durch Stress.
EnBW: Eigene Arztpraxis im Haus
Um langfristig Fehltagen vorzubeugen, setzen vor allem große Unternehmen mittlerweile auf ein sogenanntes Gesundheitsmanagement am Arbeitsplatz. Dass das weit über den Obstkorb in der Büroküche hinaus gehen kann, zeigen zwei Beispiele aus Karlsruhe.
Der Energie-Riese EnBW beschäftigt aktuell rund 20.000 Mitarbeiter. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen dabei in der Durlacher Allee in Karlsruhe. Wohlbefinden am Arbeitsplatz wird hier groß geschrieben: "Bei der EnBW gibt es ein umfangreiches Konzept zum betrieblichen Gesundheitsmanagement", erklärt Maxi Ehmer, Pressereferentin des Unternehmens, auf Anfrage von ka-news. Bereits bei den Vorgängern der Firma, wie dem Badenwerk, habe es entsprechende Angebote gegeben. So setze man seit Jahrzehnten schon beispielsweise auf Gesundheitskurse und Betriebssportgruppen. "Seitdem wurde die Gesundheitsförderung im Unternehmen von unserem Bereich Arbeitsmedizin und Gesundheitsmanagement strategisch entwickelt und systematisch ausgebaut", so Ehmer weiter.
Konkret biete die EnBW neben einer hauseigenen Arztpraxis, diverse Seminare und Kurse zu Themen wie Stressmanagement, Rückengesundheit und Yoga an, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern. Zudem gebe es firmeninterne Sportgruppen - von Tanzen, über Ballsport bis hin zu Klettern. "Damit möchten wir die Kollegen an den verschiedenen Konzernstandorten motivieren, selbst aktiv zu sein und etwas für die Gesundheit zu tun", fügt Ehmer hinzu. Neben Fitnesskursen, stellt der Konzern auch ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze bereit - um beispielsweise Rückenleiden zu verhindern.
1&1: Mobile Massagen, Impfungen und Obstkorb
Ob Chef, Angestellter oder Azubi - die Position tut bei der EnBW in Sachen Gesundheitsmanagement nichts zur Sache: "Jeder Mitarbeiter kann die vielfältigen Angebote wahrnehmen. Insgesamt haben wir mit den Angeboten einen sehr hohen Durchdringungsgrad - so erreichen wir mit unseren Angeboten der arbeitsmedizinischen Vorsorge praktisch alle Mitarbeiter", so Ehmer weiter. Dass sich das Konzept bewährt hat, unterstreichen laut dem Unternehmen zahlreiche Fachpreise.
Die Gesundheit der Mitarbeiter ist auch dem Internetanbieter 1&1 ein großes Anliegen. In Karlsruhe, einem der Hauptstandorte, profitieren die Arbeitnehmer neben ergonomischen Möbeln, beispielsweise auch von einer dazugehörigen Sitz-Beratung und mobilen Massagen. Zusätzlich gibt es bezuschusste Kantinen, in denen täglich gesundes Essen angeboten werde, so heißt es vonseiten des Unternehmens auf ka-news-Anfrage.
"Darüber hinaus bieten wir jährlich stattfindende Grippeschutzimpfungen, Vergünstigungen in Fitnessstudios sowie regelmäßige Blutspende- und Typisierungsaktionen an", erklärt Christina Bastron, Pressesprecherin von 1&1 - "wir organisieren jedes Jahr Firmenläufe an unseren Standorten in Deutschland. Außerdem stehen unseren Mitarbeitern täglich kostenfreie Getränke sowie Obst zur Verfügung."
Die Angebote wurden im Laufe der Zeit kontinuierlich ausgebaut, so heißt es weiter. In diesem Jahr seien so erstmals die "1&1 Gesundheitstage" veranstaltet worden - auch in Karlsruhe. "Neben Infoständen, Fachvorträgen und Workshops rund um die Themen Ernährung, Entspannung und Bewegung, haben wir Messstationen bereitgestellt, an denen die Mitarbeiter wichtige Gesundheitswerte wie Blutzucker ermitteln lassen konnten", fügt Bastron abschließend hinzu.