Die anfallende Niedertemperatur-Abwärme wird durch moderne Plattenwärmetauscher "eingesammelt" und in das Fernwärmenetz der Stadtwerke eingespeist. Die hierzu notwendige große Transportleitung mit Vor- und Rücklauf von der Raffinerie zum Heizkraftwerk West der Stadtwerke wurde im Herbst 2010 fertig gestellt.
Außerdem wurden in Karlsruhe durch eine zusätzliche Leitung in Richtung Norden die beiden Neubaugebiete der Volkswohnung, Knielingen 2.0 und Neureut/Kirchfeld-Nord, mit Fernwärme erschlossen. Diese Leitung kann nach rund zweijähriger Bauzeit Ende dieses Jahres in Probebetrieb genommen werden.
"Am meisten profitiert die Umwelt"
Wie die Stadtwerke Karlsruhe mitteilen, konnte durch diese beiden Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 42 Millionen Euro eine Wärmeleistung von 40 Megawatt nutzbar gemacht werden, was für die Versorgung von mehreren tausend Haushalten reicht. "Am meisten profitiert von diesem Projekt die Umwelt, denn 65.000 Tonnen Kohlendioxid Einsparung pro Jahr sind ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und zurzeit das größte Umweltprojekt in der Fächerstadt", so die Erste Bürgermeisterin Margret Mergen bei der offiziellen Inbetriebnahmefeier der Leitungen.
Bereits im Jahr 2007 vereinbarten die MiRO und die Stadtwerke Karlsruhe, Niedertemperatur-Abwärme aus den Raffinerieprozessen für die Fernwärmeversorgung der Stadtwerke nutzbar zu machen. Das Projekt von überregionaler Bedeutung wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit rund fünf Millionen Euro gefördert.
23.000 Haushalte derzeit durch Fernwärme beheizt
Rund 23.000 Wohnungen in Karlsruhe werden heute durch die Fernwärme beheizt und die gleiche Wärmemenge stellen die Stadtwerke öffentlichen Einrichtungen, Geschäftshäusern und Unternehmen zur Verfügung. Durch eine neue, dritte Fernwärme-Hauptleitung erschließen die Stadtwerke bis 2014 Daxlanden, Grünwinkel und Oberreut und bis 2019 auch Rüppurr für die umweltschonende Wärmeversorgung.