"Die FDP-Fraktion kann und will nicht hinnehmen, dass die international renommierte Manufaktur Majolika nach über einhundertjährigem Bestehen die Produktion einstellen muss", erklären die liberalen Stadträte. So könne man beispielsweise nicht nachvollziehen, warum die LBBW die Zusage verweigert, einen Nachfolgeeigner von eventuellen Forderungen aus früheren Jahren freizustellen. "Das ist eine Selbstverständlichkeit", so die Fraktion.
Es müsse nun geprüft werden, ob die Stadt oder eine ihrer Gesellschaften das Grundstück erwerben und einem neuen Betreiber durch eine moderate Pacht eine Weiterführung ermöglichen könne. Ein Grunderwerb sei dessen ungeachtet auch aus strategischen Gründen zu erwägen. Unter so geklärten Vorraussetzungen könnte nach Meinung der FDP eine Stiftung die Geschäfte übernehmen.
"Wir wissen aus der Vergangenheit, dass Karlsruher Bürgerinnen und Bürger sowie hier als auch in der Region ansässige Unternehmen bereit sind, bei einem guten Konzept finanziell ihren Beitrag zu leisten. Hier genügt es nicht, hinter verschlossenen Türen - in einem kleinen Stifterkreis - zu sprechen, sondern dies muss nun offensiv angegangen werden", so die Forderung der FDP-Fraktion. Eine Fortführung des Majolika-Betriebes sollte nach Einschätzung der Liberalen zumindest noch für ein Jahr möglich sein. Die Stadträte beziehen sich bei dieser Erwägung auf öffentlichen Verlautbarungen, wonach der Majolika seitens der Bank noch für mindestens ein Jahr Mittel zum Defizitausgleich zur Verfügung stehen sollen. Für die FDP steht fest: "Diese letzte Frist gilt es energisch zu nutzen!"