Bilder eines französischen Taxis, das nahe des Europaplatzes von einer Reihe schwerbewaffneter Polizisten untersucht wird, kursieren derzeit durch die sozialen Netzwerke. Doch anders als vielfach vermutet, handelt es sich hierbei nicht um die Festnahme des gesuchten Attentäters von Straßburg. Das bestätigt die Karlsruher Polizei und die Bundespolizeidirektion in Stuttgart gegenüber ka-news.

Carolin Bartelt, Pressesprecherin bei der Bundespolizei, ist keine Verhaftung am Europaplatz bekannt. Gleichzeitig bestätigt sie aber, dass im gesamten grenznahen Gebiet, also bis zu 30 Kilometer von der französischen Grenzen entfernt, derzeit intensivere Kontrollen stattfinden. "Der Schwerpunkt liegt aber auf dem Raum Kehl und den Grenzübergängen", so Bartelt weiter.

An den Grenzübergangen finden verstärkte Kontrollen statt. | Bild: Thomas Riedel

Vielerorts seien Spezialkräfte im Einsatz, die zum persönlichen Schutz auch eine schwerere Bewaffnung tragen. Gleichzeitig betont sie, dass ihr eine Verhaftung, oder überhaupt eine Maßnahme der Bundespolizei am Karlsruher Europaplatz nicht bekannt sei.

Verstärkte Kontrollen bestätigte bereits am Dienstagabend der Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Offenburg: "Aufgrund der Lage in Straßburg haben wir in Kehl und auch an anderen Grenzbereichen die Kontrollen verschärft." Man sei mit massiven Kräften vor Ort und schaue in nahezu jedes Fahrzeug, so der Sprecher. Kofferräume werden geöffnet und Lkw kontrolliert. Ein unkontrolliertes Einreisen von Personen von Frankreich nach Deutschland soll somit verhindert werden.

Fahndung läuft weiter

Die Karlsruher Polizei kann hier mehr Auskunft geben: Deren Sprecherin Christina Krenz kann einen Einsatz bestätigen. Es gab jedoch keine Verhaftung, vielmehr habe man hier eine Personenkontrolle durchgeführt. Dabei sei auch ein Fahrzeug kontrolliert worden. Es konnte aber bei diesem französischen Taxi kein Zusammenhang zum Attentat von Straßburg hergestellt werden, so Krenz weiter.

Derzeit läuft die Fahndung nach dem flüchtigen Schützen. Innenminister Thomas Strobl berichtet gegenüber der dpa, dass derzeit intensive Polizei-Maßnahmen auf beide Seiten des Rheins stattfinden. In Frankreich wurde inzwischen die Sicherheitswarnstufe erhöht. An den Grenzen und auf den Weihnachtsmärkten im Land finden verstärkte Kontrollen statt.

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Bei einem Angriff in Straßburg hat am Dienstagabend ein Mann um sich geschossen. Dabei wurden drei Menschen getötet, zwölf weitere wurden schwer verletzt. Der Angreifer selbst wurde in einem Feuergefecht mit den Sicherheitskräften verletzt und flüchtete anschließend laut Informationen des Senders France Info mit einem gestohlenen Taxi.

Der Text wurde nachträglich um die Aussage der Bundespolizei Offenburg angepasst.

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