"Im Jubiläumsjahr des Fahrrads wollten wir Karlsruhe und den Fahrgästen ein Geschenk machen", leitet Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) die Eröffnung einer neuen Fahrradabstellanlage am Albtalbahnhof ein. Am vergangenen Freitag wurde die Anlage aufgebaut und ab dem heutigen Dienstagnachmittag kann sie genutzt werden.
Was aussieht wie ein grauer Container, der an der südlichen Seite des Bahnhofs steht, ist ein "intelligentes Fahrradparksystem", so der Hersteller. Insgesamt zwölf Parkplätze beherbergt die 35.000 Euro teure Anlage. Angeschafft wurde sie von der AVG. Die Hälfte davon ist mit einer Ladeeinrichtung für E-Bikes ausgestattet. In den Boxen steht das Fahrrad dann diebstahlsicher und wettergeschützt, erklärt Egerer weiter.
Rad-Parkplatz ist übers Internet buchbar
"Die Verkehrsmittel rücken zusammen und ergänzen sich. Und das wollen wir auch fördern", sagt der technische Geschäftsführer der AVG. Erreicht werden sollen unter anderem Berufspendler, die am Albtalbahnhof vom Drahtesel in die Bahn umsteigen wollen. Dafür können die Plätze tages-, monats- oder jahrweise gebucht werden.
Und so funktioniert die Anlage: Über die Webseite des Herstellers (externer Link) der Boxen kann ein Platz ausgewählt und für einen bestimmten Zeitraum gebucht werden. Das geht auch über das Smartphone. Mit einem Code kann die entsprechende Box dann geöffnet und das Fahrrad abgestellt werden. Die Preise gehen dabei von 1,50 Euro für eine Box für einen Tag ohne Ladeeinrichtung und 2 Euro für eine Box mit Ladeeinrichtung. Im Jahr werden 120 beziehungsweise 160 Euro fällig.

In anderen Städten wird das Angebot sehr gut angenommen
Durch die lange Buchungszeiten wäre auch eine erweitere Nutzung möglich, wie Janina Dörflinger vom Anlagen-Hersteller Kienzler Stadtmobiliar beschreibt: "Wer die Box über einen längeren Zeitraum anmietet, kann beispielsweise auch seine Regensachen oder das Ladegeräte für das E-Bike dort deponieren", so Dörflinger. In Mühlheim bei Freiburg seien die zwölf Plätze dort innerhalb von nur wenigen Tagen langfristig ausgebucht gewesen. Daher wurde Anlage nun auf 36 Stellplätze erweitert.
Auch in Karlsruhe denkbar? Zunächst soll die zweistöckige Bike & Ride-Anlage getestet werden. Weitere Anlagen, auch eine Erweiterung, sind derzeit nicht geplant. Ausgeschlossen ist ein Ausbau aber nicht: Sowohl die Verantwortlichen der AVG, als auch die Vertreter der Stadt Karlsruhe, die beim Termin anwesend waren, betonen, dass auch weiterhin der Fokus auf einer Förderung der umweltfreundlichen Mobilität liegen soll.