Am Anfang stand die Idee, individuelle Fahrräder zusammen mit dem Kunden am Tisch zu planen, erzählt Christoph Quante. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete der studierte Bauingenieur als Bauleiter und baute nebenberuflich die ersten Räder auf Bestellung zusammen. Allerdings zeigte sich schon bald, dass das in der Praxis äußerst schwierig war. "Die Leute wollen sich das Fahrrad, das sie kaufen, gleich anschauen. Sie wollen draufsitzen und probefahren", bemerkt Quante.
Fahrräder vom Reißbrett
Vor knapp eineinhalb Jahren verließ er sämtliche Baustellen und widmete sich ausschließlich dem Fahrrad. Ohne Laden konnte er sein Konzept allerdings nicht professionell realisieren - und "ohne Laufkundschaft kann kein Laden überleben". So eröffnete er eine Mischung aus Fahrradladen und Ingenieurbüro und integrierte eine Werkstatt. "Reparaturen waren die Hauptarbeit innerhalb der ersten drei Monate", erinnert sich Quante.
Mittlerweile reihen sich Prototypen seiner Räder, die er selbst konzipiert, entwickelt und gebaut hat, im Showroom aneinander. Der Kunde kann zwischen Trekking-Rad, Mountainbike, Rennrad und Citybike auswählen und nun tatsächlich auch mal probefahren. "Wir haben den Anspruch, dass unsere Räder optisch ansprechend und technisch hochwertig sind", erläutert der Radexperte sein Konzept. Schlicht sollen sie sein und durch Qualität statt auffälligem Äußeren bestechen.
Am Anfang steht der Rahmen
Grundsätzlich könne sein Kunde von der Klingel bis zum Rücklicht selbst bestimmen, was er am eigens für ihn konstruierten Zweirad haben möchte. Den Anfang macht dabei der Rahmen, wahlweise aus Stahl oder Aluminium. Dessen Größe ermittelt er mit Hilfe der Arm-, Rumpf- und Innenbeinlänge. Dann legt er entsprechend der Fahrgewohnheiten des Kunden die Verschleißintervalle fest und wählt daraufhin die Komponentengruppe - Bremsen, Antriebsstrang und Schaltung - aus.
Ist jedes Schräubchen am neuen Fahrrad an seinem Platz, passt es Quante zusammen mit dem neuen Eigentümer ergonomisch an. Auch der Umgang mit dem Gefährt gehört zur Anpassung mit dazu. Nach Bedarf übt der Fachmann mit dem Laien, wie er einen Schlauch flicken kann oder sich am einfachsten aus Klickpedalen befreit.
"Bicibene" = gutes Fahrrad
Ab 700 Euro werden für ein Unikat Marke "Bicibene" fällig. Aber das ist seinen Preis wert, findet Christoph Quante. "Ein gutes Rad macht aus, dass die Bauteile qualitativ hochwertig sind und sie ebenso hochwertig miteinander kombiniert sind", erläutert er. Auch optisch müsse das Gesamtkonzept stimmen, wobei Schlichtheit für ihn das oberste Prinzip ist. Das Fahrrad müsse hochwertig montiert sein und ergonomisch zum Kunden passen.
Wer sein Fahrrad in aller Schlichheit doch in grellen Neonfarben haben möchte, auch dem versucht Quante zu helfen. Schließlich will er rundum gute Fahrräder bauen - wie es der Firmenname schon beeinhaltet. "'Bicibene' ist abgeleitet vom italienischen Wort 'Bicicletta' für Fahrrad und vom Wort 'bene' wie gut", erklärt der Firmengründer. "Für uns ist es gleichermaßen Sinnbild, Anspruch und Leitbild, für unsere Kunden das gute Fahrrad zu entwickeln."