Neben der Uni Karlsruhe gehören auch die Universität München sowie die TU München zu den Siegern des Rennens um den Elite-Status, teilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Nachmittag mit. Darauf einigte sich der zuständige Bewilligungsausschuss aus Wissenschaft und Politik, dem 26 Forscher des Wissenschaftsrates und der DFG sowie die 16 Wissenschaftsminister der Länder und Bundesforschungsministerin Annette Schavan angehören. "Damit bricht für die Universität Karlsruhe ein neues Zeitalter an", erklärte Rektor Horst Hippler nach Bekanntgabe der Entscheidung.
Entscheidung der Wissenschaftler sorgt für Unmut
Bei der Schlussberatung über das milliardenschwere Elite-Förderprogramm für die deutschen Hochschulen kam es am heutigen Freitag nach Informationen der Zeitung "Die Zeit" zu schweren Meinungsverschiedenheiten. Der Unmut vieler Länderminister ist groß. Hintergrund: Alle drei Elite-Universitäten sind in Süddeutschland, neben der Uni Karlsruhe sind das die Universität München sowie die Technische Universität München. Damit wäre keine einzige Universität im Norden Deutschlands unter den Elite-Unis, zudem gäbe es ein deutliches Übergewicht technisch ausgerichteter Hochschulen.
Eine Reihe von Ministern aus Bundesländern äußerten sich unzufrieden mit dem Verfahren, bei dem internationale Wissenschaftler die Anträge begutachteten. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, sagte Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU), Wissenschaftler hätten die Entscheidung getroffen, "die Politik muss das zur Kenntnis nehmen".
Wissenschaftsstandort Deutschland soll wettbewerbsfähiger werden
Unter den zehn Bewerbern um den Zuschlag für den Ausbau zur Elite-Hochschule waren insgesamt vier Universitäten aus Baden-Württemberg. Die Universitäten Tübingen, Freiburg und Heidelberg würden demnach leer ausgehen. Die ausgewählten Hochschulen, die künftig den inoffiziellen Titel "Elite-Universität" tragen dürfen, können im Rahmen der Exzellenzinitiative Fördermittel in Höhe von bis zu 21 Millionen Euro pro Jahr erhalten.
Mit dem Förderprogramm Exzellenzinitiative soll die Spitzenforschung an deutschen Hochschulen ausgebaut werden. Ziel ist es, den Wissenschaftsstandort Deutschland auf Dauer zu stärken und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Für die insgesamt zwei Auswahlrunden stehen zwischen 2006 und 2011 zirka 1,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Finanziert wird das Projekt zu 75 Prozent aus Bundes- und zu 25 Prozent aus Landesmitteln.