Der 55-jährige frühere Mediziner kann beruflich wie politisch auf eine bewegte Biographie zurückblicken. Neben Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten in Asien und Nordamerika ist er Gesellschafter und Mitbegründer mehrerer Unternehmen. In Karlsruhe war Schwandner ab 1995 als Geschäftsführer des ZKM tätig, bevor er im Jahr 2000 den Lehrauftrag der damaligen Fachhochschule Karlsruhe als Professor für Internationale Management- und Marketing-Strategien annahm. Auch in der Landespolitik ist Schwandner kein Unbekannter, schließlich saß er von 1984 bis 1992 für die Grünen als Abgeordneter im Stuttgarter Landtag.
Durch seine Parteimitgliedschaft bei den Freidemokraten in den Siebzigerjahren und seiner momentanen Nähe zur CDU verkörpert der Vielbeschäftige ein politisches Modell, das erstmals nach der Bundestagswahl 2005 von sich Reden machte, wie er der "Pforzheimer Zeitung" anvertraute: "Ich habe immer noch Sympathien für die Grünen, und bei der FDP sind nicht alle Punkte falsch. Eine Jamaika-Koalition, Schwarz-Grün-Gelb, wäre genau meine Biographie." Dieses Bündnisses bedarf es auch in der Stichwahl am 24. September, denn nur mit Unterstützung der Grünen- und FDP-Anhänger kann Schwandner den bisherigen Amtsinhaber Dietmar Schütz (SPD) im Oldenburger Rathaus ablösen.
Als Kuratoriumsmitglied des Cyberforums Karlsruhe wird er der Technologieregion aber in jedem Falle weiterhin erhalten bleiben.