Das Landgericht Mannheim hatte Schmider 2003 wegen Betrugs zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Der FlowTex-Skandal um nicht existierende Bohrsysteme gilt als einer der größten Fälle von Wirtschaftskriminalität in Deutschland. Durch Scheingeschäfte mit den Bohrsystemen bei Banken und Leasingfirmen hatte die Führung des Ettlinger Unternehmens einen Schaden von gut zwei Milliarden Euro verursacht.
Klagen wegen Insiderhandels und Bestechung anhängig
Der Ettlinger Sitz von Flowtex (Foto: ka-news) |
Derzeit ist der 58-Jährige Freigänger in der Justizvollzugsanstalt Freiburg. Seit Ende 2005 werden ihm Haftlockerungen gewährt. Er hat eine Arbeitsstelle und muss abends ins Gefängnis zurückkehren. Die Bewährungszeit wurde auf drei Jahre festgesetzt, nach der Entlassung soll ihm ein Bewährungshelfer zugeteilt werden.
Gänzlich sorgenfrei wird Schmider seine Freiheit jedoch noch nicht genießen können. Die Mannheimer Staatsanwaltschaft hatte im April eine weitere Anklage gegen Schmider wegen Verdachts des Insiderhandels und der Börsenkursmanipulation im Zusammenhang mit der Mannheimer Firma Friatec AG erhoben. Außerdem ist am Landgericht Mannheim eine Anklage wegen Verdachts der Bestechung gegen Schmider anhängig.