Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Europäische Schule wächst

Karlsruhe

Europäische Schule wächst

    • |
    • |

    Auch Michael Ryan, der als Generalsekretär allen 13 Europäischen Schulen vorsteht, fand nur lobende Worte für die Arbeit Høyems und seiner Karlsruher Kollegen: "In den zwei Tagen meines Besuchs habe ich eine sehr dynamische Schule kennen gelernt. Die Zusammenarbeit zwischen den Nationalitäten ist faszinierend, der Enthusiasmus groß." Tatsächlich sei im EU-Parlament über die Notwendigkeit der Europäischen Schulen diskutiert worden. Die Europäische Kommission habe sich aber mittlerweile klar für den Fortbestand ausgesprochen.

    Haushalt wird verstärkt aus privaten Mitteln finanziert

    Seit der Gründung der ersten Europäischen Schule 1953 sei noch keine geschlossen worden. Allerdings habe sich die Situation seither stark verändert: "Am Anfang standen sechs Länder, in denen vier verschiedene Sprachen gesprochen wurden. Heute umfasst die Europäische Union 25 Länder, in denen 20 verschiedene Sprachen beheimatet sind." Strukturelle Veränderungen, vor allem auf Verwaltungsebene, seien daher unerlässlich. Auch in der Finanzierung der Schulen müssten neue Wege beschritten werden.

    Tom Høyem steht neuen Möglichkeiten der Finanzierung offen gegenüber (Foto: pr)

    Schulleiter Høyem rechnet das anhand des Haushalts der ESK vor: "Seit ich im Jahr 2000 mein Amt übernommen habe, haben wir einen Jahresetat von konstant elf Millionen Euro. 2000 kamen noch sieben Millionen Euro von der EU. 2005 werden wir nur noch einen Zuschuss von drei Millionen Euro erhalten." Damit keine Deckungslücke entsteht, wurde das Schulgeld auf 2000 Euro pro Jahr erhöht. Außerdem wurden 52 Verträge mit verschiedenen Industrieunternehmen abgeschlossen, die insgesamt rund 1,6 Millionen Euro einbringen:"Daimler-Chrysler, SAP, Pfizer - wir haben in der Region Karlsruhe viele Unternehmen, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Das beeinflusst natürlich auch die Entwicklung der Schule."

    Eine Eliteschmiede öffnet sich der Allgemeinheit

    Ursprünglich wurden die Europäischen Schulen fast ausschließlich von Kindern besucht, deren Eltern in der EU-Administration tätig waren. Mittlerweile stehen die Schulen, an denen in den verschiedenen Sprachen der EU unterrichtet wird, fast allen offen. "Rund dreiviertel unserer Schüler kommen aus Karlsruhe", erklärt Høyem, "wir haben einen ungeheuren Zulauf. Für dieses Schuljahr mussten wir daher rund 400 Bewerbungen ablehnen." Derzeit besuchen 1.100 Schüler die ESK. "Das ist das absolute Maximum. Mehr lassen die Räumlichkeiten nicht zu", sagt Høyem und ergänzt, dass sich daran auch durch den Neubau nichts ändern wird: "In dem Gebäude sollen die Kantine, eine große Bibliothek, das Lehrerzimmer und eine Turnhalle für unsere Grundschüler untergebracht werden."

    Wann der erste Spatenstich getan werden kann, ist noch unklar. Die Pläne sind aber bereits gezeichnet. Und nachdem die Finanzierung gesichert ist, sollte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Baugenehmigung erteilt wird. Die Stadt Karlsruhe, der die Schulgebäude gehören, hat sich bislang sehr kooperativ gezeigt. Dem Karlsruher Gemeinderat ist es zu verdanken, dass die Gelder aus der Landesstiftung Baden-Württemberg an die Europäische Schule weitergegeben werden. Entsprechend deutlich hob Høyem die Verdienste von Oberbürgermeister Heinz Fenrich hervor: "Ohne sein Engagement wären wir nicht so weit gekommen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden