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Karlsruhe: Ettlingerin versteigert Autogramme: So hilft der Papst den Karlsruher Elefanten

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Ettlingerin versteigert Autogramme: So hilft der Papst den Karlsruher Elefanten

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    Elisabeth Hauser sammelt seit 1946 Autogramme: Ihre Schätze versteigerte sie nun für 19.000 Euro - 12.000 Euro davon spendet sie an den Karlsruher Zoo.
    Elisabeth Hauser sammelt seit 1946 Autogramme: Ihre Schätze versteigerte sie nun für 19.000 Euro - 12.000 Euro davon spendet sie an den Karlsruher Zoo. Foto: mw

    Die Summe von 12.000 Euro solle den "großen Tieren" des Zoos zugute kommen, sagte  Elisabeth Hauser am Montag in Karlsruhe. "Für die Menschen wird so viel getan, aber Tiere können sich nicht um sich selbst kümmern oder sich beklagen", so die 91-Jährige.

    Autogramme vom Papst und Richard Nixon

    Dem stimmte auch Alt-OB Heinz Fenrich, von dem Hauser ebenfalls ein Autogramm besitzt, am Montag zu: "Nach dem Zoobrand merkte man erst richtig, dass die Bevölkerung sich um das Wohl der Tiere sorgt." Auch die Hauser entschied sich, ihre wertvolle Sammlung zu verkaufen. Von dem Vorhaben erfuhr Mentrup in einer Bürgersprechstunde. Elisabeth Hauser hatte 1946 mit ihrem Hobby begonnen und im Laufe der Jahrzehnte viele tausend Unterschriften von prominenten Schauspielern, Musikern und Politikern zusammengetragen. "Gezählt habe ich sie nie", sagte sie.

    Darunter seien unter anderem Autogramme des zurückgetretenen Papst Benedikt XVI., von Prinz Philipp und der US-amerikanischen Präsidenten Richard Nixon und Dwight D. Eisenhower. Aber auch Exemplare aus der Stummfilmzeit findet man in der Sammlung. "Einmal habe ich Alt-Kanzler Helmut Kohl wegen meiner Rente angeschrieben - er hat sehr freundlich geantwortet und ehrte meine Generation für den Wiederaufbau Deutschlands", so Hauser. Auf eine Unterschrift des französischen Schauspielers Louis des Funès habe sie vier Jahre lang gewartet, erzählte die 91-Jährige.

    Spende fließt in Ausbau des Elefantenhauses

    Meist sei sie freundlich behandelt worden. "Meine Mutter sagte immer: wenn du liebenswürdig fragst, bekommst du immer ein Autogramm", so Hauser. Nur der Winnetou-Darsteller Pierre Brice sei etwas reserviert gewesen. "Der Pierre Brice ist ein Muffel", sagte Hauser. Besonders Angst hatte sie meist, wenn es darum ging, weibliche Stars auf ein Autogramm anzusprechen - diese Schüchternheit stellte sich laut Hauser jedoch meist als unberechtigt heraus.

    Mit einer einfachen Unterschrift habe sich die leidenschaftliche Sammlerin nie abspeisen lassen: "Ich habe immer eine Widmung verlangt." Dabei geholfen hätten ihr unter anderem berühmte Hotels in Karlsruhe: Diese gaben ihr offenbar oft Bescheid, wenn sich prominente Gäste ankündigten. Auf die Frage, ob sie ihr Hobby nun weiterverfolgen will, sagt die Rentnerin: "Ja, teilweise fahre ich heute noch nach Baden-Baden, wenn dort eine Veranstaltung mit prominenter Gästeliste ist."

    Ihre Sammlung hatte sie schließlich über ein Auktionshaus an einen Frankfurter Privatmann verkauft. Von dem Geld will der Karlsruher Zoo das neu gebaute Elefantenhaus ausstatten - "etwa mit Heuseilen und Futterraufen", sagte Zoodirektorin Gisela von Hegel. Letztere bedankte sich bei der großzügigen Spenderin in Form einer Zoo-Ehrenkarte und eines Regenschirms "für kalte Tage".

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