Deutschlandweit bleibt die aktuelle Corona-Lage angespannt. Trotz verschärftem Lockdown wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag 22.368 bundesweite Neuinfektionen gemeldet. 1.113 Menschen starben seit dem Vortag und die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 146,1.
Dem Ziel noch weit entfernt
Ähnlich kritisch bleibt die Lage am Städtischen Klinikum in Karlsruhe. "Die Lage hat sich zwar nicht verschlechtert, aber von einer 50er-Inzidenz sind wir noch weit weg", sagt der medizinische Geschäftsführer Michael Geißler auf der Pressekonferenz des Krankenhauses am Freitag.
Immerhin: Für den Stadtkreis Karlsruhe kann den dritten Tag in Folge eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 angegeben werden. Am Freitag liegt diese bei 84,6. Der Landkreis Karlsruhe liegt bei 133,9.
"Es ist aber nicht unbedingt das, was wir uns durch den Lockdown erhofft hatten", so Geißler. Vor dem Hintergrund der neuen Mutationen und der weiterhin hohen Zahlen begrüße er daher das vorgezogene Bund-Länder-Treffen ausdrücklich. "Ich halte es für richtig, über schärfere Maßnahmen nachzudenken." Ein verschärfter Lockdown könnte demnach auch helfen, die Situation im Klinikum zu verbessern.
Trend der vergangenen Wochen setzt sich fort
Aktuell werden 31 Personen auf der Covid-Allgemeinstation des Karlsruher Klinikums behandelt. Weitere 24 Betten stünden hier noch zur Verfügung. Auf der Covid-Intensivstation befinden sich derzeit 14 Patienten, von denen sechs künstlich beatmet werden müssen. Hier sind noch zwei Betten frei. Damit befindet sich das Klinikum weiterhin in Pandemie-Stufe drei.

Geißler bewertet die Lage auf der Allgemeinstation als "ganz leichte Entspannung. Die Mitarbeiter können ein wenig durchatmen, arbeiten aber weiterhin unter sehr hoher Belastung". Auf der Intensivstation ist dagegen von Entspannung keine Spur.
Damit bestätigt sich der Trend der letzten Wochen, dass sich die Lage auf der Allgemeinstation leicht entspannt, aber auf der Intensivstation weiter kritisch bleibt.
Dadurch bleibt auch die Personalsituation im Klinikum angespannt. "Der Regelbetreib bleibt weiterhin eingeschränkt", so Geißler. Zum aktuellen Zeitpunkt sind 38 Mitarbeiter des Klinikums positiv auf das Virus getestet. Insgesamt fallen im Bereich Pflege- und Funktionsdienst 165 Mitarbeiter aus, von denen sich 55 in Quarantäne befinden oder einem Beschäftigungsverbot obliegen.
Impfbereitschaft beim Personal ist hoch
Umso mehr schätze es die Klinikleitung, dass die Bereitschaft des Personals, sich einer Corona-Impfung zu unterziehen, bislang hoch ist. "150 bis 200 Mitarbeiter arbeiten durchgehend auf der Corona-Station. Davon ist der größte Teil geimpft", sagt Pflegedirektor Josef Hug. Auch beim übrigen Personal sei die Bereitschaft zur Impfung vorhanden: "Zirka 90 Prozent der Belegschaft ist bereit, sich impfen zu lassen."

Doch auch hier macht sich die Knappheit des Impfstoffes bemerkbar. "Oft höre ich: 'Wann bin ich dran?' doch leider können wir aktuell nur so viele Slots anbieten, wie uns zustehen", erklärt Geißler. Der Klinikchef hofft dennoch, dass bis Ende Januar alle Mitarbeiter, die direkt oder indirekt auf einer Corona-Station arbeiten und sich impfen lassen möchten, auch geimpft werden konnten.
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