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Karlsruhe: Einbruch-Serie in Autohäuser: Jugendliche klauten Autos, zerstörten Scheiben - Anführer ist erst 13

Karlsruhe

Einbruch-Serie in Autohäuser: Jugendliche klauten Autos, zerstörten Scheiben - Anführer ist erst 13

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Sebastian Gollnow/dpa

    Genau um über diese Gruppe von Kindern und Jugendlichen zu sprechen, lud das Haus des Jugendrechts am Freitagmittag, 8. November, zu einer Pressekonferenz ein.

    Die Vorfälle haben sich im September und Oktober ereignet. Der Schaden geht in die Hunderttausende. Das geht aus verschiedenen Medienberichten hervor.

    Um welchen Fall geht es?

    Im Haus des Jugendrechts arbeiten Staatsanwaltschaft,  Polizei, Jugendhilfe und andere Organisationen eng zusammen. Sie befassen sich mit jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen, die mehrfach strafrechtlich in Erscheinung getreten sind.

    Einer davon ist ein inzwischen 13-Jähriger, dem seit 2021 hunderte Straftaten zugeschrieben werden konnten. Dazu zählen die oben genannten Autohaus-Einbrüche. Er beging die Straftaten nicht alleine.  Seine "Komplizen" wechseln im Verlauf der Jahre.  

    Haus des Jugendrechts Karlsruhe
    Haus des Jugendrechts Karlsruhe Foto: Verena Müller-Witt

    "So einen Sonderfall habe ich noch nie erlebt", sagt Bürgermeister Martin Lenz während des Pressegesprächs. Inzwischen wurden der noch nicht strafmündige Teenager und drei weitere Beteiligte in entsprechenden geschlossenen Einrichtungen untergebracht. Wo genau wurde nicht weiter erläutert.

    Martin Schacht, Staatsanwaltschaft Karlsruhe
    Martin Schacht, Staatsanwaltschaft Karlsruhe Foto: Verena Müller-Witt

    "Die Gesellschaft muss vor diesen Kindern und Jugendlichen geschützt werden, aber sie müssen auch vor sich selbst geschützt werden. Mit einem gestohlenen Auto hätte viel passieren können", ergänzt Martin Schacht von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe.

    Eltern des 13-Jährigen haben "nach Hilfe gerufen"

    Margit Freund, Leiterin des Dezernates Menschen und Gesellschaft beim Landratsamt Karlsruhe, warnt in diesem Zusammenhang vor Verallgemeinerung. Lediglich eine "Hand voll" würde sich zu dieser Gruppe zuordnen lassen. "Das sind Einzelfälle", betont sie.

    Dominik Weiskopf, Leiter des Jugendamtes vom Landkreis Karlsruhe
    Dominik Weiskopf, Leiter des Jugendamtes vom Landkreis Karlsruhe Foto: Verena Müller-Witt

    Die Gründe, warum Kinder sich zu solchen Extremfällen entwickeln, seien sehr unterschiedlich. Das können komplexe Problemlagen zuhause, ein beengtes Wohnverhältnis sein, oder es geht um Anerkennung bei Freunden, ergänzt Dominik Weiskopf, Leiter des Jugendamtes.

    Oft entstehe auch die Annahme, dass die Eltern ihre Kinder "nicht im Griff haben". Bei dem Fall des 13-Jährigen seien es jedoch die Eltern gewesen, die Hilfe gesucht hätten. 

    Was also tun bei solchen Fällen? 

    Das Problem liege laut den Beteiligten an anderer Stelle. Es gebe einfach zu wenig Fachkräfte im Bereich schwererziehbare Kinder und Jugendliche. Der Job sei zudem mit viel Frust verbunden, da man oft nach Einrichtungen suche, die die Kinder und Jugendlichen aufnehmen. "Die Strafmündigkeit herabzusetzen ist nicht die Lösung", findet Martin Schacht.

    Darum sei es besonders wichtig, Präventivarbeit zu leisten, wenn Kinder strafauffällig werden. "Wir sind in Karlsruhe gut aufgestellt und haben ein breites Portfolio an Angeboten", sagt Freund. 

    Anlaufstellen im Karlsruher Stadtkreis:

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