Noch bis 2023 läuft das Sanierungskonzept Durlach-Aue. Bereits im Frühjahr 2014 wurde seitens des Landes Baden-Württemberg ein Förderrahmen von rund 1,3 Millionen Euro unter anderem zur Verbesserung des Wohnumfeldes und zur Erneuerung der vorhandenen Gebäudesubstanz bewilligt. Der Gemeinderat hat daraufhin im Juli 2014 das Sanierungsgebiet "Durlach-Aue" förmlich festgelegt.
Seitdem wurde mit den Bürgern über dieses Vorhaben in Workshops, Veranstaltungen und Befragungen gesprochen. Am vergangenen Freitagabend lud das Stadtplanungsamt zum Abschluss dieses breit angelegten Bürgerdialogs zum Bebauungsplanverfahren "Östlich der Westmarkstraße zwischen Ostmarkstraße und Am Rainle" in die Oberwaldschule Aue ein.
Keine Gehwege mehr
Das Bebauungsplanverfahren sowie Konzepte zur Gestaltung des Straßenraums in Schwerpunktbereichen und der Dorfmitte waren Hauptbestandteil der Konferenz. Laut bisherigen Planungen, soll es in der Ostmarkstraße und Westmarkstraße ein Mischverkehrskonzept mit einer Tempo-20-Zone geben. Dadurch wird es keine "echten" Gehwegflächen mehr geben, Park- und Gehflächen werden gepflastert und die Straßenfläche asphaltiert. Auch könnte die Parkierung hier stärker in Richtung Hauswand rücken, Poller sollen zusätzlich bei Ein- und Ausfahrten einen Schutzbereich bieten.
In angrenzenden Bereichen - wo etwas mehr Platz ist - soll eine Seite zum Parken dienen und die andere eine Fahrbahn von 3,50 Meter bieten. Am Bankenplatz bis zur Stegwiesenstraße soll ein beidseitiges Parken möglich sein. In der Memler Straße und Bergstraße wird es ebenfalls eine 3,50 Meter Asphaltfläche geben sowie einen gepflasterten Bereich für Gehwegflächen und das Parken. Der Bankenplatz soll, wenn es nach den Anwohnern geht, allerdings frei von Parkierung bleiben sowie der Straßenraum stärker begrünt werden.

Gestaltung der Dorfmitte
Das Bebauungsgebiet, "Östlich der Westmarkstraße zwischen Ostmarkstraße und Am Rainle", ist deutlich kleiner als das gesamte Sanierungsgebiet und dient der Aufwertung von Durlach-Aue. Mit dem Bebauungsplan wird das Ziel verfolgt, im Sinne einer ortsverträglichen dörflichen Nachverdichtung die Anzahl der Wohneinheiten zu begrenzen sowie eine Minderung des Parkdrucks zu schaffen. Auch die Herstellung einer Wegeverbindung und die Sicherung von Grünflächen wurden vom Stadtplanungsamt bereits diskutiert.

Zwei Varianten vorgestellt
Die beiden Varianten (4 und 4a) entsprechen dem aktuellen Planungsstand des Bebauungskonzepts. Sie orientieren sich, so das Stadtplanungsamt Karlsruhe, an den Forderungen der Bürger - die eine Dorfmitte beim Feuerwehrhaus schaffen möchten und den Bandenplatz als urbanen Charakter verwirklichen möchten. Zudem soll die Freihaltung der Stegwiesen, mit gegebenenfalls dem Ausbau eines Fuß- und Radweges mittig durch die Stegwisen, erfolgen.
Laut Bebauungsplan, sollen Wohnungen für Familien und Ein-, beziehungsweise Zwei-Personen Haushalte (geeignet für Senioren, barrierefrei) sowie notwendige Stellplätze auf dem Grundstück geschaffen werden. Variante 4 beinhaltet eine multifunktionale Parkierungsfläche mit 32 ebenerdigen, öffentlichen Stellplätzen sowie eine mögliche Ballspielwiese mit direkter Anbindung an vorhandene Spielplätze. Variante 4a sieht weniger Stellplätze (22) vor.
Der direkte Weg durch die Grünflächen würde zu Lasten der Eigentümer gehen. Auch das beziehungsweise die Grundstück(e) auf denen gebaut werden soll, sind aktuell noch nicht in städtischer Hand. Man stehe mit den Eigentümern allerdings im Gespräch, sagte das Stadtplanungsamt. Da der offizielle Bebauungsplan des Stadtplanungsamtes als rechtlicher Rahmen dient, kann die Stadt die benötigten Grundstücke erst kaufen, wenn die Planungen abgeschlossen sind.