Nach dem Vorbild des ersten Babyklappen-Projektes in Hamburg soll vor allem Karlsruher Müttern eine Lösung für ein ungewolltes Neugeborenes zur Verfügung stehen. Während in Deutschland Babyklappen bisher überwiegend an Krankenhäuser angegliedert sind, übernimmt in Baden ein diakonischer Träger die Verantwortung. Als traditionelles Rettungshaus für Kinder und Jugendliche betrachtet die Jugendhilfeeinrichtung Hardtstiftung in Neureut das Projekt als "christliche Konsequenz", Mutter und Kind in Not zu helfen, stellt Direktor Michael Schröpfer fest.
Auf das Projekt kommen hohe Kosten zu
Mit Hilfe eines Notrufsystems werden automatisch ehrenamtliche Helfer und die Hardtstiftung alarmiert, sobald ein Neugeborenes in die Klappe gelegt wird. Innerhalb weniger Minuten kann das Findelkind entgegengenommen und in ein Krankenhaus gebracht werden. Nach der ersten Betreuung durch eine Pflegefamilie übernimmt der Pflegekinderdienst der Stadt Karlsruhe das Kind. Hat sich innerhalb von zwölf Wochen die Mutter des Kindes nicht gemeldet, wird es zur Adoption freigegeben.
Im ersten Jahr werden Kosten von rund 120.000 Mark für das Projekt erwartet. Das Diakonische Werk Baden wird die Babyklappe finanziell unterstützen. Spenden werden erbeten unter: Hardtstiftung, Evangelische Kreditgenossenschaft Karlsruhe, Bankleitzahl 660 608 00, Konto 100 506 001. Die gesetzliche Erlaubnis für anonyme Geburten in Krankenhäusern wird ebenfalls bereits in der Diakonie Baden diskutiert.