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Karlsruhe/Rastatt: Erneuerung der Gleise zwischen Karlsruhe und Rastatt: Busse statt Bahnen

Karlsruhe/Rastatt

Erneuerung der Gleise zwischen Karlsruhe und Rastatt: Busse statt Bahnen

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    Ein ICE der Deutschen Bahn (DB). Die russische Bahn will Anteile an der DB kaufen.

ICE in Dortmund
    Ein ICE der Deutschen Bahn (DB). Die russische Bahn will Anteile an der DB kaufen. ICE in Dortmund Foto: ps

    „Es handelt sich hierbei um die größte Baumaßnahme im Südwesten Deutschlands in diesem Jahr“, erklärt Christian Becker, Leiter für Kundenmanagement im Regionalbereich Südwest der Deutschen Bahn. Die Bauarbeiten umfassen das Erneuern von rund 75 Kilometern Gleis sowie 32 Weichen. Auch die Oberleitungen werden saniert.

    Die Bauzeit gliedert sich in zwei Phasen. Vom 29. März bis zum 27. Juli wird der Abschnitt Karlsruhe – Durmersheim – Rastatt umgebaut. Anschließend, vom 28. Juli bis zum 12. Dezember, ist der Abschnitt Karlsruhe – Ettlingen – Rastatt an der Reihe. Dabei werden die Strecken für den jeweiligen Zeitraum für den Zugverkehr komplett gesperrt.

    Im Gegensatz zur „Salami-Taktik“, also dem Ausführen der Bauarbeiten lediglich in den Nachtstunden und am Wochenende, habe eine Totalsperrung viele Vorteile, erläutert Becker. „Die Bauzeit konnte auf diese Weise erheblich verkürzt werden“, verdeutlicht er. „Wir hätten ansonsten bis zu drei Jahre bauen müssen.“ Zudem sei die Lärmbelastung durch die Bauarbeiten für die Anwohner geringer, da weitgehend auf akustische Warnungen zur Baustellensicherung verzichtet werden könne.

    Ersatzbusse brauchen doppelt so lang wie die Bahnen

    Die Züge und Stadtbahnen fahren im Zeitraum von Ende März bis Mitte Dezember jeweils über die nicht gesperrte Strecke. Etwa zehn Güterzüge werden über Saarbrücken umgeleitet, die Stadtbahnen fahren deutlich seltener und halten zwischen Karlsruhe und Rastatt nicht. Die Zugzahl auf diesem Abschnitt wird dadurch um etwa ein Viertel reduziert. Bei einigen ICE-Zügen müssen Reisende mit Fahrzeitverlängerungen rechnen, da diese Züge langsamer fahren, um sich dem Güterverkehr anzupassen.

    Damit Passagiere auch sämtliche Ortschaften zwischen Karlsruhe und Rastatt erreichen können, richtet die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) einen Schienenersatzverkehr ein. Busse fahren dann über Durmersheim, Bietigheim und Ötigheim sowie über Ettlingen, Malsch und Muggensturm nach Rastatt. Es ist dabei in etwa mit einer Verdopplung der Fahrzeit zu rechnen. Da die Busse häufiger als die Stadtbahnen verkehren, sollen trotzdem die meisten Anschlüsse in Karlsruhe und Rastatt erreicht werden. Die Busse über Durmersheim fahren in einem 20-Minuten-Takt, der Ersatzverkehr über Ettlingen fährt alle 30 Minuten.

    "Wachstum des Schienenverkehrs wird weitergehen"

    Zusätzlich zur Erneuerung der Gleise integriert die Bahn weitere Baumaßnahmen in die Zeit der Sperrung. So werden entlang der Gleise insgesamt vier Kilometer Lärmschutzwände errichtet, um die Anwohner besser vor Zuglärm zu schützen. Diese Maßnahmen betreffen die Ortsdurchfahrten von Durmersheim, Ötigheim und Bietigheim. Für Häuser, bei denen trotz der Lärmschutzwände die zulässigen Grenzwerte überschritten werden, bietet die Deutsche Bahn passive Lärmschutzmaßnahmen an, etwa den Einbau von Schallschutzfenstern. Des weiteren werden zahlreiche Bahnübergänge entlang der Strecke beseitigt und durch Eisenbahnüberführungen oder Fußgängerunterführungen ersetzt. Somit entfällt das lästige Warten vor den Schranken.

    „Mit der Modernisierung der Rheintalstrecke tragen wir dem Wachstum des Schienenverkehrs Rechnung“, erklärt Becker. So werde auf der Strecke von Karlsruhe nach Basel in den Jahren bis 2015 eine Zunahme des Schienenverkehrs um 20 Prozent erwartet. „Nach der jetzigen konjunkturellen Delle geht es wieder steil bergauf“, ist sich der Bahn-Experte sicher.

    Über die geänderten Fahrpläne und den Ersatzverkehr können sich Betroffene im Internet bei der Bahn und beim KVV  informieren. Dort stehen auch die Fahrpläne zum Download bereit. Zudem gibt es eine Fahrplanbroschüre mit allen Ersatzfahrplänen und Lageplänen zu den Haltestellen der Ersatzbusse. Die Broschüre ist in den DB-Reisezentren sowie bei den Kommunen entlang der Strecke und bei den KVV-Kundenzentren erhältlich.

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