Nachdem in der vergangenen Woche größere Mengen von Gammelfleisch beschlagtnahmt wurden, unterrichtete das bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz das baden-württembergische Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum in der Nacht vom Freitag auf den Samstag darüber unterrichtet, welche Betriebe der betroffene Fleischgroßhändler vor der Sperre direkt beliefert hatte. Darunter waren demnach auch 39 Betriebe im Südwesten, vorwiegend Gastronomiebetriebe.
Betroffe, so meldet jetzt das Stuttgarter Ministerium, waren Betriebe in den Landkreisen Alb-Donau, Biberach, Böblingen, Bodenseekreis, Esslingen, Karlsruhe, Konstanz, Lörrach, Ludwigsburg, Main-Tauber, Ravensburg, Rastatt, Rems-Murr und Waldshut sowie in den Städten Baden-Baden, Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart und Ulm. Nach der vorangegangenen Mitteilung des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz bestünden jedoch derzeit keine Anhaltspunkte, dass gesundheitsschädliche Lebensmittel in Verkehr gelangt sind, hieß es gestern Nachmittag aus Stuttgart.
Bei Überprüfung fünf Tonnen Fleisch in 33 Betrieben vorgefunden
Bei der am Wochenende unverzüglich eingeleiteten Überprüfung dieser Betriebe seien in 33 Betrieben noch insgesamt rund fünf Tonnen geliefertes Fleisch vorgefunden worden. Bei diesem Fleisch handele es sich vorwiegend um Geflügelfleisch und in kleinen Mengen um Rindfleisch. Vereinzelt wurde auch Fisch vorgefunden. "Die Lebensmittel waren nach erster Inaugenscheinnahme unauffällig", so das Ministerium. In einem Fall allerdings stellten die Kontrolleure vor Ort Gefrierbrand, in einem anderen beschädigte und verschmutzte Kartonagen sowie angetaute Ware fest.
Von den Lebensmittelüberwachungsbehörden wurden Proben in Betrieben genommen und zur Untersuchung an die vier Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter in Baden-Württemberg weitergeleitet. Proben von tiefgekühltem Fleisch müssen dort zunächst circa einen Tag aufgetaut werden. Sie werden dann einer sensorischen und mikrobiologischen Untersuchung unterzogen. Mit ersten Ergebnissen dieser Untersuchungen sei deshalb nicht vor Ende der Woche zu rechnen. Verdächtige Ware werde generell sichergestellt, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind.
Informationen für Verbraucher können auf der Homepage des Ministeriums unter dem Stichwort "Verbraucherschutz und Ernährung - Fleischhygiene / Überwachung" (http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de) abgerufen werden.