Die deutsche Meisterin stellte mit dieser Höhe nicht nur einen neuen Meetingrekord bei den Damen auf, sie verbesserte auch ihre persönliche Bestleistung um zwölf Zentimeter. Darüber hinaus bedeuteten die 4,66 Meter auch neue deutsche Jahresbestleistung. Dementsprechend freute sich Hingst auch nach ihren erfolgreichen Sprüngen: "Mir hat es hier in Karlsruhe sehr gut gefallen. Es ist ein super Publikum hier." Gerne hätte sie auch noch die 4,71 Meter geknackt, doch nach den Bestleistungen war die Luft bei der Athletin etwas heraus. "Ich wäre gerne noch höher gesprungen, aber so bin ich auch sehr zufrieden", kommentierte Hingst ihre Leistung. Bleibt zu hoffen, dass sie auch in Athen bei den Olympischen Spielen ihr hohes Leistungsniveau halten kann.
Carolin Hingst gewann überlegen die Damen-Konkurrenz (Foto: pr) |
Vorjahressiegerin Nastja Ryshisch musste sich gestern mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Zwar verbesserte die Deutsche zunächst den Meetingrekord auf 4,31 Meter, doch dann kam Hingst. Ebenfalls 4,31 Meter übersprang die Ukrainerin Anzehla Balakhonova. Sie wurde damit auch Zweite. Die 15-jährige Lisa Ryshisch wurde vor wenigen Tagen in Grossetto mit 4,30 Meter Junioren-Weltmeister. Im Burghof schaffte das große Talent aber nur 4,01 Meter und wurde damit Sechste. Bei den Herren hofften die Zuschauer wieder auf eine ähnliche Show des US-Amerikaners Stevenson. Doch der Sechs-Meter-Mann kam gestern mit der Anlage nicht zu Recht und übersprang nur 5,55 Meter.
"Wenn ich noch ein Bier bekomme, geht es mir noch besser!"
Umjubelter Sieger war der deutsche Hallenvizemeister Otto. Er siegte mit 5,70 Meter und stellte einen neuen Meetingrekord auf. Leider verhinderte der einsetzende Regen, dass der Dormagener eine neue deutsche Jahresbestleistung mit 5,81 Meter aufstellen konnte. Der für Spanien startende Kasache Grigory Jegorov löste gestern in der Fächerstadt noch sein Ticket nach Athen. Mit 5,55 Meter schaffte er die Olympianorm. Lokalmatador Ralf Bender musste dagegen seiner Müdigkeit Tribut zollen. Der Ettlinger wollte eigentlich seinen badischen Rekord von 5,25 Meter knacken. Er scheiterte aber bei 5,20 Meter und belegte am Ende den sechsten Platz. Für einen baden-württembergischen Rekord sorgte Fabian Schulze aus Kornwestheim. Er übersprang 5,70 Meter und verbesserte damit auch seine persönliche Bestleistung.
Toby Stevenson konnte diesmal nicht siegen (Foto: ka-news) |
Die Zuschauer waren von der Veranstaltung begeistert und es herrschte eine tolle Stimmung im Burghof. Dies bestätigte auch Weitspringerin Heike Drechsler. Die 39-Jährige übernahm die Siegerehrung. Dass es mit der Olympia-Teilnahme nicht geklappt hat, schmerzt die Athletin zwar immer noch, trotzdem wirkte sie gestern relativ entspannt. Als sie vom Stadionsprecher begrüßt wurde, gab sie noch einmal Auskunft über ihr Seelenleben: "Es ist alles etwas unglücklich gelaufen. Aber ich freue mich hier zu sein und wenn ich jetzt noch ein Bier habe, geht es mir noch besser." Das ließ sich natürlich Hoepfner-Geschäftsführer Dr. Georg Friedrich Hoepfner nicht zweimal sagen und überreichte Drechsler ein Pils.