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Karlsruhe/Bruchsal/Malsch: Entlastung für die Pendler auf der A5: Können neue Ausfahrten entstehen?

Karlsruhe/Bruchsal/Malsch

Entlastung für die Pendler auf der A5: Können neue Ausfahrten entstehen?

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    Autobahnbrücke bei Durlach (Symbolbild).
    Autobahnbrücke bei Durlach (Symbolbild). Foto: Peter Eich

    Zwischen Bruchsal und der Abfahrt Karlsruhe-Nord klafft auf einer Strecke von knapp 18 Kilometern ein Loch. Keine Ausfahrt weit und breit. Wer hier im Stau steht hat schlicht und ergreifend einfach Pech, kann nicht vorher abfahren und sich eine Umleitung suchen. Oder wer beispielsweise in Weingarten arbeitet und aus Rheinstetten anfährt hat ebenfalls Pech, der muss sich ab Karlsruhe-Nord über Bundesstraßen nach Weingarten quälen. Hier fehlt auf der A5 - zumindest nach dem Empfinden einiger Autofahrer - eine Ausfahrt. 

    Von Mittwoch, 24. Oktober, bis Dienstag, 30. Oktober, wird die Autobahnausfahrt in Richtung Bruchsal/Bretten an der A5 gesperrt.
    Von Mittwoch, 24. Oktober, bis Dienstag, 30. Oktober, wird die Autobahnausfahrt in Richtung Bruchsal/Bretten an der A5 gesperrt. Foto: ErS

    Neue Anschlussstellen müssen hohe Ansprüche erfüllen

    Dabei sprechen die Zahlen der Verkehrszählung in diesen Bereichen quasi für sich: Im Jahr 2016 hat die automatische Straßenverkehrszählung hinter Grötzingen auf der B3 ergeben, dass von 14.230 Fahrzeugen in 24 Stunden 432 Schwerlastverkehr waren. Das entspricht einem Anteil von 3 Prozent. In Weingarten selbst erhöht sich diese Zahl deutlich: Im Jahr 2015 waren von 9.300 Fahrzeugen am Tag 1.970 Schwerlastverkehre - macht einen Anteil von mehr als 21 Prozent.

    Auch auf der B3 kurz vor der Anschlussstelle Rastatt findet sich ein ähnliches Bild: In der letzten Verkehrszählung aus dem Jahr 2015 waren hier von fast 9.000 Fahrzeugen am Tag mehr als 1.600 Laster. Auch hier ergibt das eine Quote von 18 Prozent. 

    Doch so einfach eine Autobahnabfahrt planen und dann auch bauen ist laut Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) nicht möglich. "Neue Anschlussstellen werden seitens des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur (BMVI, Anm. d. Red.) als Einzelfall geprüft. Diese müssen sehr strenge Anforderungen erfüllen", so ein Sprecher des RP gegenüber ka-news. "Zudem muss der Antrag hinreichend und belastbar begründet werden!" Dann wird etwa auf die technische Machbarkeit wie beispielsweise der Mindestabstand zwischen zwei Anschlussstellen, die verkehrliche Notwendigkeit und die Wirtschaftlichkeit geprüft. 

    Ausfahrt an einer Autobahn (Symbolbild).
    Ausfahrt an einer Autobahn (Symbolbild). Foto: pixabay.com @ davidSofiLayla

    Auch das Thema Verkehrssicherheit steht ganz weit oben auf der Liste mit Anforderungen: "Betrachtet man die Unfalldaten für einen größeren Abschnitt auf der A5, so erkennt man, dass die Unfallhäufungspunkte immer an den Anschlussstellen liegen", so der RP-Sprecher gegenüber ka-news weiter. Denn hier seien die Eingriffe in den Verkehrsfluss besonders hoch. 

    Richtung Bruchsal auf fast 18 km keine Anschlussstelle

    Im Schnitt liegt der Abstand zwischen zwei Autobahnabfahrten auf dem Abschnitt zwischen Walldorf und Offenburg zwischen 8 und 16 Kilometern. Dabei empfiehlt die Richtlinie für die Anlage von Autobahnen (RAA) bei stark belasteten Strecken wie der A5 einen Mindestabstand von 8 Kilometern, so das RP weiter.

    Doch zwischen Bruchsal und Karlsruhe findet sich auf fast 18 Kilometern keine Ausfahrt. Und so schnell wird es da, zum Leidwesen der Pendler und Autofahrer, bestimmt auch keine geben. Denn statt zusätzlicher Anschlussstelle plant die Stadt Karlsruhe in Eigenregie die Südumfahrung Hagsfeld, mit direktem Anschluss an die Autobahn in Karlsruhe-Nord.

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    Foto: Florian Kaute

    Kein Anschluss bei Malsch und verstopfte B3

    So oder so ähnlich verhält es sich auch zwischen den Anschlussstellen Karlsruhe-Süd und Rastatt. Hier liegen zwischen den beiden Abfahrten etwas mehr als 15 Kilometer. Doch mittendrin, etwa 10 Kilometer südlich der Abfahrt Karlsruhe-Süd, hat beispielsweise die Firma Dachser Logistik ein großes Lager. Ohne direkten Zugang zur Autobahn.

    Die Laster der Firma oder auch die anderer Speditionen und Firmen in der Nähe, suchen sich ihren Weg ebenfalls übers Land entweder Richtung Rastatt-Nord oder nach Karlsruhe-Süd - und dabei verstopfen sie gerne mal die B3. 

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    Jedoch werden die Firmen im Malscher Industriegebiet auch weiterhin auf eine eigenen Knotenpunkt warten müssen. "Das Thema Autobahnanschluss Malsch ist nicht neu und beschäftigt uns ebenfalls schon seit mehreren Jahren", so ein Pressesprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe gegenüber ka-news weiter.

    Die Gemeinde Malsch hat bereits Unterlagen erarbeitet für eine Abfahrt an der A5, und die auch dem BMVI und dem RP Karlsruhe vorgelegt. "Die Prüfung durch das BMVI ergab allerdings, dass eine neue Zufahrt bei Malsch aufgrund der Unterschreitung der Mindestabstände von Anschlussstellen sowie der untergeordneten Fernverkehrsrelevanz aus Sicht des Ministeriums keine Realisierungschancen besitzt", so der Sprecher des RP abschließend. Denn obwohl zwischen Malsch und Karlsruhe-Süd 10 Kilometer liegen würden, zwischen einer eventuellen Anschlussstelle Malsch und Rastatt aber nur etwas mehr als 5 Kilometer - und daher gibt es keine direkte Zufahrt. 

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