Seit nun mittlerweile 128 Jahren verkehrt eine Bergbahn auf den 256 Meter hohen Turmberg. Die letzte große Sanierung fand bereits vor knapp 50 Jahren statt. Für die Wagen, die seither in Betrieb sind, ist jetzt bald die Endstation erreicht. Bis 2019 muss ein Ersatz beschafft werden. Denn die zuständige Aufsichtsbehörde in Freiburg hat einen Beschluss gefasst, wonach die Fahrzeuge nur noch längstens drei Jahre betrieben werden dürfen.

Mit der Frage, wie die Zukunft der Turmbergbahn aussehen könnte, beschäftigt sich zurzeit ein Planungsbüro, das auf Seilbahnen spezialisiert ist. Fest steht: Neue Fahrzeuge müssen her. Offen ist dagegen, wie die künftige Bahn aussehen wird und ob nicht sogar ein Neubau möglich ist. Hierzu ist nach Angaben der Verantwortlichen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden.

Vier Alternativen werden geprüft

Schon häufiger wurden Stimmen laut, die eine Verlängerung der Bergbahnstrecke bis zur Straßenbahn-Endhaltestelle Turmberg forderten. Raum wäre da, immerhin befindet sich inmitten der Bergbahnstraße ein freier Grünstreifen, der für eine Verlängerung genutzt werden könnte.

Insgesamt vier Varianten werden durch die Experten des Planungsbüros genau unter die Lupe genommen, so Michael Krauth, Sprecher der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) auf ka-news-Anfrage. Die erste Variante wäre eine baugleiche Ersatzlösung zum momentanen Betrieb. Die Fahrzeuge würde durch neuere Modelle ersetzt werden.

Bergbahn bis ins Tal?

Ein zweiter Ansatz ist eine Erweiterung der ersten Variante. Neben den beiden neuen Fahrzeugen für die Standseilbahnstrecke, soll eine weitere Standseilbahn zwischen der Durlacher Endstation und der Talstation errichtet werden. Dadurch würde die Erreichbarkeit der Bahn verbessert, da der Fußmarsch ab der Straßenbahnhaltestelle entfällt.

Eine Fahrt auf den Gipfel ohne Umsteigen ist bei der dritten Variante vorgesehen. Geprüft wird ein Neubau der Standseilbahn bis hin zur Tram-Endstation. Auch die letzte Möglichkeit sieht eine Talstation am Fuß des Turmbergs vor, allerdings mit dem Neubau einer Seilbahn, beispielsweise mit Gondeln, statt der bisherigen Standseilbahn.

Die Bahn wird sicher weiterhin betrieben

Eine Entscheidung wird frühestens Ende des Jahres erwartet. Bis dahin möchten sich die Verkehrsbetriebe Karlsruhe auch nicht auf einen Favoriten festlegen. Man warte die Ergebnisse des Planungsbüros ab, bevor man sich für eine Möglichkeit entscheide, so Krauth.

Am Weiterbetrieb der Bahn besteht hingegen kein Zweifel. "Der Zuspruch der Turmbergbahn ist weiterhin ungebrochen und auch stetig weiter steigend", so der VBK-Sprecher. Im vergangenen Jahr hätten knapp 110.000 Fahrgäste die Bahn genutzt. "Ein großen Anteil daran hatte sicherlich auch die neue Turmbergterrasse", ist sich Krauth sicher.

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