Der Geschäftsführer der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig), Uwe Konrath und Thomas Wechner, Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft Stadtbahntunnel für den Tunnel unter der Karl-Friedrich-Straße, überreichten am Dienstagvormittag Sabine Volz die Figur der Heiligen Barbara. Etwa eineinhalb Jahre hatte die aus Holz geschnitzte Heiligenfigur am Eingang der Materialschleuse darüber gewacht, dass kein Unglück geschieht.
Und das durchaus mit Erfolg: Außer Atemwegreizungen bei einer Gruppe von Arbeitern sowie einen Sturz vom Schalgerüst, bei dem ein Bauarbeiter Prellungen davontrug, gab es glücklicherweise keine nennenswerten Arbeitsunfälle, berichtet die Kasig in einer Mitteilung an die Medien.
Segnung der Schutzpatronin eine alte Tradition im Tunnelbau
Trotz modernster Technologie ist der Bau eines Tunnels ohne die Segnung der Heiligen Barbara beim Tunnelanschlag nicht denkbar, heißt es in der Pressemeldung der Bauherrin. Auch die Berufung einer Tunnelpatin ist eine bewährte Tradition. Mit der Kanutin Sabine Volz war die Wahl auf eine, inzwischen nicht mehr aktive, Spitzensportlerin gefallen.
Zu ihren Aufgaben gehörten als Vertreterin der Heiligen Barbara gelegentliche Besuche bei den Tunnelarbeitern. Während der Bauzeit des Tunnels unter der Karl-Friedrich-Straße hieß dieser Tunnelabschnitt deshalb auch Sabine-Tunnel – so wie zuvor der Tunnel unter der Kaiserstraße Gerlinde-Tunnel hieß und nach der damaligen Tunnelpatin Gerlinde Hämmerle, der ehemaligen Karlsruher Regierungspräsidentin, benannt war.
Inzwischen ist der 250 Meter lange Tunnel in der Endphase des Rohbaus und wartet auf den Einbau der seitlichen Notwege mit den darin integrierten Leerrohren für die Elektrotechnik. Der Tunnel hat Innen eine Breite von 8,50 Meter und eine Höhe von 7,23 Meter. Der Tunnel wurde bergmännisch unter Druckluft hergestellt: Die bis zu 1,2 Bar Überdruck verhinderten das Eindringen von Grundwasser während des Ausbruchs des Erdreiches.