Zwei Millionen Euro kostete der Transport und 500.000 Euro der Umbau und die Ausstellung des U17-U-Boot, das jetzt im Sinsheimer Technikmuseum steht. "Das haben wir alles durch Eintritt und Spenden finanziert", sagt Museumsleiter Andreas Hemmer. Ab dem 24. Mai dürfen Besucher das Innere des U-Boots betrachten. ka-news.de konnte bereits vorab einen Blick hineinwerfen.

"Empfangen wie ein Rockstar"
"Unser U-Boot wurde ja schon beim Transport empfangen wie ein Rockstar", lacht Andreas Hemmer, Leiter des Technikmuseums Sinsheim-Speyer. In vielen Städten wurde während des Transports gefeiert, es war "eine Stimmung wie bei der WM". Die Rückmeldungen seien auch im Museum sehr positiv. "Alles was uns erreicht, zum Beispiel über Social Media, zeigt uns: Die Besucher sind heiß darauf, das U-Boot jetzt auch von innen zu erleben", sagt Hemmer.

"Unser Ziel war es, das U-Boot so originalgetreu wie möglich zu erhalten, aber trotzdem von der Erlebbarkeit besucherfreundlich zu bestreiten." Am 24. Mai kann das U-Boot nach neunmonatiger Arbeit seine Luken für alle Besucher des Technikmuseums öffnen.

"Es gibt wenige Orte in Deutschland, an denen ich in ein U-Boot gehen kann", daher komme ein Teil der Faszination, so Hemmer. "Außerdem sind wir einmalig auf der Welt, dass man durch ein U-Boot-Rohr auf ein Überschallflugzeug schauen kann", scherzt er.
"Boot wird uns alle überleben"
"Aktuell gibt es keine Führungen, in der Zukunft wird es sie jedoch geben", sagt Andreas Hemmer. Zur Eröffnung mit Pressevertretern gaben sich einige ehemalige U17-Besatzungsmitglieder die Ehre. So auch Viktor Toyka, dienstältester noch lebender Flottenkommandant a.D. des U17. Ab 1973 war er Teil der Besatzung, von 1975 bis 1977 dann selbst Kommandant. "Es ist ein tolles Gefühl, dass das U-Boot jetzt hier steht und nicht verschrottet wurde", sagt Toyka. "So ein Boot wächst einem ans Herz und jetzt wissen wir, dass es auch alle ehemaligen Besatzungsmitglieder überleben wird."

Während des Presserundgangs gibt Toyka Einblicke in das Leben auf hoher See - und sorgt als "echtes Original" für so manchen Lacher. "Das sind keine Betten, das sind Kojen! Betten gibt es nur an Land", verbessert er den Rundganggeber.

Ob man auf dem U-Boot Freizeit hatte? "Kaum, man war ständig im Dienst, hatte Übungen oder versuchte zu schlafen, um gegen die Erschöpfung anzukämpfen." Generell sei der Mensch vernachlässigt worden. "Die Waffen, Ausrüstung und so weiter waren spitze, aber Platz zum Schlafen gab es kaum."

Ab dem 24.5.2025 kann das U-Boot im Technikmuseum Sinsheim besucht werden. Bis zu 30 Personen können gleichzeitig in den abgesperrten Bereich. Zudem können Besucher frei unter dem U-Boot herumlaufen. Der Preis ist im Eintritt eingeschlossen.