Bis zu ihrem Umzug nach Stuttgart war sie neun Jahre lang in Karlsruhe für die KAS mit vielfältigen Aufgaben betraut. Das Besondere an ihrem Beruf sei, dass sie immer über die aktuelle Politik diskutiere. Zudem arbeite sie gerne mit Menschen. "Politik ist unsere Leidenschaft, Bildung unser Auftrag und Werte unsere Zukunft. Vor allem erlebt man, wie politisch unterschiedlich die verschiedenen Regionen sind", so Schröder. Für viele seien Stress und Druck bei der Arbeit mehr als nur schlimm, bei ihr ist das nicht der Fall - es gefällt ihr sogar in ihrem Beruf. Bevor es sie zur KAS verschlug, absolvierte die Neumünsterin ein Lehramtsstudium in Geschichte und Philosophie in Köln. Dort fing sie sich auch eine "nachhaltige Infektion mit dem rheinischen Karneval".
Danach folgten ihre zwei Staatsexamen. Nachdem sie als arbeitslose Lehrerin zunächst in der Registratur des Arbeitsamtes gejobbt hatte, war Schröder beim Bund der Mitteldeutschen in Bonn beschäftigt.
1992 ging Schröder nach Berlin, "wo ich meine Laufbahn bei der Konrad-Adenauer-Stiftung begann. Die folgenden drei Jahre waren die intensivsten, temporeichsten und anregendsten meines bisherigen Lebens, von denen ich heute noch zehre", erzählt Schröder. Danach hielt sie sich knapp zwei Jahre bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Erfurt auf: Gegenpol zu Berlin und gleichsam erster Kontakt mit Süddeutschland. Außerdem war sie bei der CDU und der Frauenunion von der Kreis- bis zur Landesebene politisch engagiert.
"Bei soviel Bewegung im Leben bleibt die eigene Familie etwas auf der Strecke; ein Netzwerk aus Freundschaften begleitet mich aber durch ganz Deutschland", erklärt Schröder. In der restlichen Zeit arbeitet sie ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz und in der Deutsch-Italienischen Gesellschaft.
Beschreiben Sie sich mit drei Worten:
Spontan, herzlich und ironisch.
Was ist Ihre größte Stärke?
Auf alle Menschen zugehen können.
Was ist Ihre größte Schwäche?
Zu viele Dinge gleichzeitig machen zu wollen.
Was war als Kind oder Jugendlicher Ihr Traumberuf? Haben Sie damals jemals daran gedacht, das zu werden, was Sie heute sind?
Als Kind: Prinzessin. Als Jugendliche: Rechtsanwältin. Die heutige Position als Leiterin des Landesbüros der KAS ist nur knapp davon entfernt.
Was würden Sie im Leben gerne noch erreichen?
Eigentlich nur einen großen eigenen Garten mit alten Rosen- und Apfelsorten.
Was nervt Ihre/n Partner/in am meisten an Ihnen?
Ein Gentleman schweigt auch, wenn er mal nicht genießt.
Auf welchen Gegenstand möchten Sie im Leben nicht verzichten?
Das Foto meines verstorbenen Vaters, denn "wer eine Kindheit voll Liebe hatte, kann ein ganzes Leben draus schöpfen".
Wen würden Sie gerne auf den Mond schießen?
Die Betroffenen wissen nur zu gut, wen ich meine – Mondfahrt wegen Opportunismus und Illoyalität.
Welcher Mensch beeindruckt Sie?
Felicitas Zeidler, weil sie ihre Überzeugung nicht gegen Orden tauschen wollte.
Welche Musik (Interpret und Titel) und welcher Film haben Sie am meisten beeindruckt?
Beides fällt zusammen im "Tod in Venedig" von Visconti.
Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?
Jürgen Leinemann, Höhenrausch.
Sie werden als Tier geboren. Als welches?
Löwin.
Sie tauschen einen Tag mit einer Person des anderen Geschlechts - wer wäre das?
Ich fühle mich im wahrsten Sinne des Wortes rundum wohl.
Was finden Sie an Karlsruhe reizvoll?
Den zweiten Teil des Ortsnamens (völlig unironisch).
Was würden Sie an Karlsruhe ändern, wenn Sie Oberbürgermeister/in wären?
Ich würde dieser wunderbaren Stadt mehr Stolz auf ihre Residenz verordnen und die beleidigte Bescheidenheit abschaffen, die aus dem Verlust des Hauptstadtstatus resultiert.
Welches sind die markantesten Karlsruher / deutschen Köpfe?
Günther Rüssel, Dieter Ludwig. Natürlich Konrad Adenauer. Marion Gräfin Dönhoff.
Sie leben in einem anderen Land. Welcher Grund könnte Sie dazu bewegen beziehungsweise davon abhalten, nach Deutschland einzuwandern?
Ich bin sechsmal in Deutschland umgezogen: ich kann mir kein anderes als Heimat vorstellen.
Es geht um das Glück der Republik. Welche Person, Gruppierung oder Idee sollte mehr Einfluss gewinnen?
Jede/r, der endlich ohne Wenn und Aber zu seiner /ihrer Überzeugung steht, auch wenn die Zeiten rauer werden.
Wie und wo möchten Sie sterben?
Ehrlich? Am liebsten in einer Veranstaltung vom Podium fallen.
Kommen Sie in den Himmel oder in die Hölle?
In die Hölle – denn wenn ich etwas hasse, dann ist es Langeweile.