Initiiert wurde das Vorhaben von der privaten Eistreff-Betreibergesellschaft, dem Verein Eis- und Rollsport Club Waldbronn e.V., sowie dem Förderverein Eistreff. Das Kaufangebot wurde bereits Mitte Oktober an den Waldbronner Bürgermeister Christian Stalf übergeben.
"Viel positives Feedback" für Kaufpläne
"Wir haben mittlerweile von fast allen Gemeinderatsfraktionen eine Rückmeldung und Einladungen zum Gespräch erhalten", so Volker Auracher, Vorsitzender des ERC Waldbronn.

"Auch auf sozialen Medien bekommen wir sehr viel positives Feedback", ergänzt Geschäftsführer Alexander Schroth. Der finanzielle Gegenwert für den Eistreff beträgt 2,6 Millionen Euro, zusammengesetzt aus den Ersparnissen für die Gemeinde und der Kaufpreissumme.
Von Verwaltung auf kommunaler Ebene zum Privatunternehmen
Das Gebäude aus den 80er Jahren im Industriegebiet Ermlisgrund wurde Anfang der 2000er-Jahre generalsaniert und wird seit Winter 2020 von der Betreiberinitiative als gemeinnützige Gesellschaft betrieben.
Zuvor lag die Verantwortung in den Händen der Kurverwaltung – Aurachers Aussage gab es in Sachen Gebäude- und Betriebskosten Defizite, wodurch der Gemeindehaushalt belastet wurde und Sparmaßnahmen auf den Eistreff als Ziel fielen.

Die Debatte um die Schließung des Eistreffs ist zwar bereits so alt wie der Eistreff selbst, doch seit 2017 droht immer wieder eine akute Schließungsgefahr.
Der im selben Jahr gegründete Förderverein erarbeitete daraufhin 2019 ein eigenes, privatwirtschaftliches Betreiberkonzept, welches 2020 mit deutlicher Mehrheit im Gemeinderat angenommen wurde.
Unternehmerische Perspektive ist erforderlich
Laut Schroth war diese Handlung die einzige Option, die Eislaufhalle vor dem Aus zu bewahren. "Wir haben hier viel Herzblut reingesteckt, so eine Halle kann man nicht einfach schließen."

"Wir verwalten nicht nur, sondern stehen alle fest hinter unserer Arbeit", betont Auracher. "Außerdem denken und handeln wir aus einer betriebswirtschaftlichen und zukunftsorientierten Sichtweise heraus."
Und dies bringt Erfolg – die vergangenen Jahre wurden schwarze Zahlen geschrieben. "Wir haben die Ertragskraft, um notwendige Investitionen zu schultern und die Kaufpreissumme auszuloben", ist Auracher entschlossen.
Alle beteiligten würden profitieren
Der Kauf der Immobilie wäre eine Win-Win-Win-Situation für den Eistreff selbst, die Gemeinde Waldbronn und die umliegende Industrie, wie Auracher erklärt.
Ein Abriss des Gebäudes mit Kosten im Millionen-Bereich sei nicht notwendig, auch weitere Ausgaben und Risiken könnte die Gemeinde sich einsparen.

"Der Eistreff ist ein Tourismusmagnet, aber auch attraktiv für Arbeitgeber und Wirtschaftsunternehmen im Umkreis", so der Vereinsvorsitzende.
Es geht über den Sport hinaus
Weiter fährt er fort: "Hier kommt man nicht nur zum Eislaufen oder Hockeyspielen her, auch Schulklassen besuchen uns, wir betreiben großartige Kinder- und Jugendarbeit, bei der wir stetig viel Zuwachs erfahren und uns neben dem Sport auch im sozialen Bereich engagieren und den jungen Menschen einen sicheren Schutzraum bieten."
Am Wochenende gibt es zudem Veranstaltungen und die Eisfläche wird zur Tanzfläche. Auch in der Inklusion ist man tätig: für Menschen mit Behinderung wird Parahockey angeboten.

"Die Eishalle ist momentan von morgens bis abends ausgebucht", merkt Schroth an, "Alles in allem steht unser Geschäft auf soliden Beinen, und das soll auch weiter so bleiben."
Abschließend fasst Auracher zusammen: „Der Eistreff hat vielfältige Funktionen und ist als letzte solche verbleibende unabdingbar für die Technologieregion Karlsruhe. Wir kämpfen um den Erhalt dieses überregionalen Leuchtturmprojektes."