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Stuttgart: Land plant kostenlose Nachhilfe für Schüler in den Sommerferien

Stuttgart

Land plant kostenlose Nachhilfe für Schüler in den Sommerferien

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    Susanne Eisenmann (CDU) spricht während einer Pressekonferenz.
    Susanne Eisenmann (CDU) spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

    Schüler in Baden-Württemberg können in den Sommerferien an einem kostenlosen Nachhilfeprogramm teilnehmen. So könne Lernstoff nachgeholt werden, der im Fernunterricht wegen des Corona-Virus auf der Strecke geblieben sei, sagte Eisenmann am Mittwoch in Stuttgart. Schüler könnten das Angebot über zwei Wochen freiwillig wahrnehmen.

    Konzept folgt in den kommenden Tagen

    "Wir sind zuversichtlich, dass viele daran Interesse haben." Referendare könnten daran, wenn sie wollten, mitarbeiten. Sie bekämen dafür einen Arbeitsvertrag. Das Konzept für die "Lernbrücken" mit einem Volumen von 13 Millionen Euro sei noch in Abstimmung und werde in den nächsten Tagen vorgestellt.

    Susanne Eisenmann (CDU), Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg.
    Susanne Eisenmann (CDU), Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

    Eisenmann bekräftigte, dass es nach den Sommerferien möglichst einen regulären Unterricht in den Schulen geben solle. Sie könne aber nicht ausschließen, dass man wegen des Corona-Virus in einem Wechsel aus Präsenz- und Fernunterricht weitermachen müsse. Sie habe Verständnis für Eltern, die sich eine schnellere Rückkehr zum normalen Unterricht wünschten. "Von mir aus kann Corona auch weg." Das Virus sei aber noch da - mit der Lage müsse man verantwortungsbewusst umgehen.

    "Verlorene Schülergeneration"

    Zuvor hatte die AfD noch einmal gefordert, den Regelunterricht an den Schulen sofort wieder aufzunehmen. AfD-Bildungspolitiker Rainer Balzer hielt der grün-schwarzen Landesregierung vor, eine "verlorene Schülergeneration" in Kauf zu nehmen. Viele Lehrer und Erzieher seien wegen des Corona-Virus verunsichert und teilweise abgetaucht. In Einzelfällen hätten Lehrer nicht einmal für den Fernunterricht zur Verfügung gestanden. Viele Eltern seien aber mit den Nerven zu Ende.

    Die Bildungsexpertin der baden-württembergischen Landtagsfraktion, Sandra Boser. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv
    Die Bildungsexpertin der baden-württembergischen Landtagsfraktion, Sandra Boser. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv Foto: dpa

    Grünen-Bildungspolitikerin Sandra Boser entgegnete: "Wir haben keine verlorene Schülergeneration hier bei uns in Baden-Württemberg." CDU-Bildungspolitiker Karl-Wilhelm Röhm meinte zur AfD: "Sollte jemals eine Schülergeneration gerettet werden müssen, dann frage ich mich, ob sie wünscht, von Ihnen gerettet zu werden." Er nannte Beispiele von engagierten Lehrern in Zeiten des Fernunterrichts.

    Politiker fordern bessere Infrastruktur für Schulen

    SPD-Bildungspolitiker Stefan Fulst-Blei schlug vor, den Schulen ein flexibles Budget zu geben, mit dem sie Nachhilfeleistungen für die Schüler einkaufen könnten. Zudem forderte er, alle Schulen bis Ende 2022 mit einer schnellen Internetleitung auszustatten.

    Stefan Fulst-Blei bei einer Veranstaltung.
    Stefan Fulst-Blei bei einer Veranstaltung. Foto: Franziska Kraufmann/dpa/Archivbild

    Und es brauche Laptops und vielleicht auch Handys für alle Lehrer. FDP-Bildungsexperte Timm Kern forderte das Land auf, offensiver um neue Lehrer zu werben, damit Lücken gestopft werden könnten. Nötig sei auch eine stärkere Lehrerfortbildung beim Thema digitale Bildung.

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