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Karlsruhe: Eingewickelt: Karlsruherin macht aus langweiligen Geschenken echte Hingucker

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Eingewickelt: Karlsruherin macht aus langweiligen Geschenken echte Hingucker

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    Wiebke Hölje bei der Arbeit
    Wiebke Hölje bei der Arbeit Foto: ErS
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    12 Bilder

    Ein automatischer Uhrenbeweger befindet sich in dem Karton, den Wiebke Höljes in den Händen hält. Den soll sie bis Weihnachten für einen Kunden verpacken. "Was ich damit mache, weiß ich noch nicht genau", gibt sie zu. "Vielleicht packe ich es in Packpapier ein und stemple einen Text darauf, der mit Zeit zu tun hat", denkt sie laut nach.

    Verpackung aus Papier, Knöpfen und Bändern

    Die Kiste steht seit einigen Tagen in den Räumlichkeiten des Ateliers für Gestaltung in der Karlsruher Goethestraße und wartet darauf in eine außergewöhnliche Verpackung gehüllt zu werden. "Normalerweise habe ich recht schnell Ideen für eine Verpackung. Der Uhrenbeweger ist eine knifflige Angelegenheit", lacht sie. Doch bis zum Abholtag hat sie noch ein wenig Zeit.

    Eigentlich ist Wiebke Höljes diplomierte Grafik-Designerin und entwirft hauptberuflich unter anderem Firmenlogos. Doch seit dem 1. Dezember packt sie in ihrem Designbüro - quasi nebenberuflich - wieder Weihnachtsgeschenke ein. "Eingewickelt - Die Verpackungsstation" heißt die Aktion, die sie in diesem Jahr zum zweiten Mal durchführt. Das Grundprinzip der Aktion sieht vor, dass Menschen das Geschenk bei Höljes abgeben. Um die Dinge auch wirklich individuell und auf den Beschenkten ausgerichten verpacken zu können, fragt sie nach Alter, Geschlecht, Vorlieben und Abneigung. "Die Verpackung soll eine Mischung aus dem Inhalt und der Person wiederspiegeln."

    Dazu hat sie eigenes Geschenkpapier entwickelt, das auch in ihrem Atelier zu kaufen ist. Ein einzelner Bogen besteht aus vier verschiedenen Motiven. "Das ist perfekt für Verpackungsmuffel", findet die Designerin. "Man kann mit dem Bogen vier Dinge verschieden einpacken. Oder man benutzt ihn für ein Geschenk und hat dann unterschiedliche Muster." Außerdem benutzt sie Seiden- und Packpapier und recycelte Materialien, wie Stoffe, Knöpfe und Anhänger, um Geschenke aller Art einzupacken.

    Dabei gibt es kaum eine Sache, die sie nicht einpacken würde - von der kleinen Ölflasche bis zum Skateboard landete bisher schon einiges auf ihrem Verpackungstisch. "Ich brauche ungefähr zwei bis drei Tage für ein Geschenk", erklärt sie. So lange dauert der kreative Prozess, in dem sie eine Idee sucht und diese dann in die Tat umsetzt. Manchmal müssen die Ideen aber auch spontan kommen, wie zum Beispiel bei der Designer-Messe "Lametta" in der Fleischmarkthalle des Alten Schlachthofs, wo sie am 9. und 10. Dezember mit einem Stand vertreten war.

    Bisher war keiner von seinem Geschenk enttäuscht

    "Ich habe schon immer leidenschaftlich gern Dinge verpackt", erzählt sie. Letztes Jahr hatte sie gemeinsam mit zwei befreundeten Designerinnen die Idee, andere Menschen mit ihren Verpackungsideen zu beglücken. "Die Verpackungsstation trägt das Konzept, das wir das ganze Jahr im Büro machen", erläutert die Verpackungskünstlerin. "Wir verpacken Erscheinungsbilder, also Firmen, und das individuell auf den Kunden abgestimmt."

    Zwischen fünf und 15 Euro - je nach Größe und Aufwand - können sich Verpackungsmuffel die Wickelkunst von Wiebke Höljes kosten lassen. Der Vorteil ihrer Arbeit liegt aus ihrer Sicht klar auf der Hand: "Man kann das Geschenk aufwerten und einen zusätzlichen Wert geben. Damit werden auch die Auftraggeber überrascht und irgendwie beschenkt." Wer Geschenke mal anders einpacken lassen möchte, hat dazu noch die Möglichkeit, diese am Samstag vor dem vierten Advent zwischen 10 und 15 Uhr und ab Montag bis einschließlich 22. Dezember zwischen 14 und 18 Uhr im Atelier für Gestaltung in der Goethestraße 36 abzugeben.

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