Der Begriff "Wildpferd" mag für manche nicht ganz akkurat klingen. Von 1881 bis 1996 galten die Przewalski-Pferde (ausgesprochen: 'Pschevalski') nämlich als in freier Wildbahn ausgestorben. Erst durch Nachzucht und Auswilderung von menschlicher Hand konnten wieder neue Herden in ihren natürlichen Habitaten entstehen.
An dieser Zucht möchte sich nun auch der Karlsruher Zoo beteiligen. Der 9-jährige Przewalski-Hengst Cam wird nun vom Prager Zoo in Karlsruhe eingebürgert, wie in einer Pressemitteilung berichtet wird. Bisher belief sich der dortige Bestand an Przewalski-Pferden auf die beiden Stuten Xenia und Rulgana, beide auf einer großen Natur-Anlage im Tierpark Oberwald beheimatet.

Neuankömmling Cam wurde nun von Mensch und Pferd willkommen geheißten. "Das ist ein Prachtbursche", sagt Revierleiter Robert Ruder und spricht weiterhin von "großem wechselseitigen Interesse", selbst wenn der Umgang zwischen Stuten und Hengst noch bisher nicht allzu pfleglich war. Dies sei aber "in der Natur normal."

Auch Karlsruher Zoodirektor Matthias Reinschmidt äußert sich in der Pressemitteilung des Zoos positiv zur Nachzucht der Przewalskis: "Für uns ist das ein ganz wichtiges Projekt, diese Art zu züchten und möglichst später wieder Tiere in Auswilderungen zu geben. Ziel muss es sein, mit dem großen Engagement der Zoogemeinschaft wieder große Bestände in der Natur aufzubauen."
Erste Erfolge für dieses Vorhaben gab es bereits im Jahr 2011. Seitdem führt die Rote Liste die Przewalski-Pferde nämlich nicht mehr als "vom Aussterben bedroht", sondern immerhin nur noch als "stark gefährdet" auf.