Im südlichen Afrika ist es rund 45 Millionen Kindern nicht möglich, die Schule zu besuchen - dies betrifft jedes dritte Kind. Über diese Situation informiert die Unicef-Ausstellung "Schulen für Afrika". Die Unicef zeigt auch die "Schule in der Kiste", welche Schulmaterial für 80 Kinder und einen Lehrer beinhaltet. Mit diesem Material wird Unterricht oft erst möglich.
Junior-Botschafter erklären Altersgenossen die Situation in Afrika
Bei der Eröffnung stellten die drei Unicef-Junior-Botschafter André, Leonie und Tigna einer vierten Klasse der Adam-Remmele-Schule die neue Ausstellung vor. Die Schüler setzten sich in einer Runde auf den Boden und die Botschafter führten sie gleich in das Thema ein und fragten die gespannte Menge, welche Parallelen und Unterschiede sie bereits zwischen Deutschland und Afrika kennen. "Bei uns sitzt ihr beispielsweise auf Stühlen, in Afrika müssen alle Kinder auf dem Boden sitzen, so wie ihr heute", erklärte Leonie.
In ihre Erzählungen banden sie auch Anschauungsstücke aus Afrika ein und zeigten unter anderem einen Unicef-Stuhl, wie er in den afrikanischen Schulen verteilt wird. André forderte die Kinder gleich auf, sich einmal darauf zu setzen. "Ihr merkt sicher, wie hart und wackelig er ist - Stellt euch einmal vor, ihr müsstet darauf den ganzen Tag sitzen", merkte Tigna an.
Die Kinder erfuhren, dass eine Menge Schulen beim Krieg zerstört wurden, für die Kinder der Schulweg oft einfach zu weit ist und viel zu viele Schüler auf zu wenige Lehrkräfte fallen. Die Großfamilien sind außerdem auf die Mithilfe ihrer Söhne und Töchter zu Hause angewiesen. Daher werden die Prioritäten meist anders gesetzt.
"Auch in Deutschland muss gegen Kinderarmut vorgegangen werden"
Bürgermeister Martin Lenz, der die Ausstellung offiziell eröffnete, verglich das Unicef-Jahr mit den zwei Seiten einer Medaille; man solle in erster Linie Afrika und die Kinder des Landes unterstützen, aber auf der anderen Seite auch die Kinderarmut in Deutschland bekämpfen. "Wir wollen Gutes tun", lautet sein Plädoyer, "Karlsruhe wird sich als Kinderstadt dieses Jahr bestmöglich dafür einsetzen."
Die Junior-Botschafterinnen Leonie und Tigna stellten eine Aktion vor, die sie selbst an ihrer Schule durchgeführt hatten. "Wir haben Gläser für Teelichter zum Valentinstag bemalt und sie verkauft. Dabei nahmen wir rund 700 Euro ein", erzählten sie stolz. Mit diesem Beispiel möchten sie die anderen Schüler in ihrem Alter motivieren, selbst die Initiative zu ergreifen und sich für die benachteiligten Kinder in Afrika zu engagieren.
"Für fünf Cent können wir Leben retten"
Ursula Grass, Leiterin von Unicef in Karlsruhe, ist sehr stolz auf ihre Schützlinge: "Uns ist es vor allem wichtig, dass wir den Leuten auch das Wissen über unsere Ziele und Aktionen vermitteln, nicht nur einfach Geld sammeln"; sagt sie. Sie findet es vor allem schön, dass die Junior-Botschafter ihren Altersgenossen auf Augenhöhe begegnen. Sie sollen selbst merken, dass sie etwas verändern können.
"Für fünf Cent kann bereits ein Leben gerettet werden", weist sie eindringlich auf die Spendeninitiative hin, "wir sind alle verantwortlich; jeder der einen Beitrag zur Lebensverbesserung der Kinder in Afrika leistet, verändert die Welt ein Stück."