Viele weiße, einige schwarze und sogar ein paar wenige rote Sitzschalen erebten am Samstag ihr letztes Spiel im alterwürdigen Wildparkstadion. Rund 3.000 Stück sind es, auf denen die Zuschauer jahrelang jubelten, litten und auch mal fluchten. Die Sitze können sich am Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr die Fans der Blau-Weißen als Erinnerungsstück sichern. 

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Die Aktion, die der Verein anbietet entstand auf vielfachen Wunsch der Fans und fand bereits am Vormittag großen Zuspruch. Für je fünf Euro können Fans bis zu zehn Sitzschalen abmontieren. Das Geld der Aktion soll übrigens der Jugendabteilung des Vereins zu Gute kommen.

Dauerkarteninhaber konnten sich ihren individuellen Stammplatz am Morgen, zwischen 9.30 und 10 Uhr sichern. Seitdem steht das Tor zum Block bis 17 Uhr allen Fans offen. Die Demontage stößt auf breite Zustimmung, die Fans stehen Schlange und wollen sich ihren Sitz sichern. Darunter auch Daniel Stadtmüller, der der die Sitzschalen als Sitzbänke beim Grillen auf dem Balkon nutzen möchte. Die Freude auf das neue Stadion überwiegt dabei deutlich den Wehmut: "Es wird mal Zeit!"

Daniel Stadtmüller will die Sitzschalen künftig als Balkonstühle zum Grillen nutzen. | Bild: Thomas Riedel

Auch Steven Bolz ist gekommen, um sich seinen Sitz im alten Wildparkstdion zu sichern. "Das Wildparktadion ist für mich Tradition, Legende und Leidenschaft, deshalb schraube ich mir heute meinen Sitz als Erinnerungsstück ab", sagt der KSC-Anhänger der bereits mit seinem Opa als kleiner Junge ins Stadion gekommen ist.

KSC-Fan Steven Bolz | Bild: Thomas Riedel

Stühle bereits nach wenigen Stunden weg

 

 Die Stuhlaktion war ein voller Erfolg: Über Tausend Fans kamen am Sonntag mit Schraubenschlüssel bewaffnet ins Wildparkstadion, sodass alle 3.000 Sitzschalen nach knapp zweieinhalb Stunden weg waren. Wie ein Vereinssprecher auf ka-news-Nachfrage mitteilte, kam dabei ein Erlös von 15.000 Euro zusammen. Der große Andrang kam für den Verein aber nicht überraschend."Wir waren entsprechend eingerichtet, hatten Ordner im Einsatz und auch für das leibliche Wohl war gesorgt", erklärte ein Sprecher am Sonntagmittag.