Bereits seit 2013 findet das Diner en blanc in Karlsruhe statt, immer am ersten Samstag im September. Während der Termin des Picknicks, das seine Ursprünge in Paris hat, weit im Voraus bekannt gegeben wird, bleibt der Veranstaltungsort bis kurz vor Beginn geheim.
Geheimer Ort sorgt für Spannung
"Die Location wird geheim gehalten, um die Spannung aufzubauen", erklären Yvonne Halmich und Theresa Brenner von der Karlsruher Tourismus GmbH, im Gespräch mit ka-news.de. "Zum Picknick treffen kann man sich ja überall, aber hier weiß man es nicht genau." Die beiden freuen sich jedes Jahr aufs Neue auf die Veranstaltung: "Es ist schön, dass die badische Lebensart, die ähnlich der französischen ist, heraus kommt".

Viele Städte hätten das diner en blanc kommerzialisiert, es würden extra Gelände abgesperrt und Eintritt verlangt. "Da geht dann der Charme verloren. Uns ist es wichtig, dass die Leute gemeinsam Spaß haben", so die beiden Frauen weiter. Deswegen gebe es auch weder eine Mindest- noch eine Maximalanzahl an Teilnehmern. "Jeder der dazukommen möchte, kann kommen. Wir wollen niemanden ausschließen."

Die beiden berichten, sie bekämen durchgehend positives Feedback für das Picknick: "Die Leute, die schon öfter da waren, freuen sich natürlich immer. Aber auch die, die das erste Mal dabei waren, waren sehr begeistert." Eine Anmerkung habe es im letzten Jahr allerdings gegeben: es fehle die Musik. "Deshalb sind in diesem Jahr Studenten da, die Musik machen."

Auf die Frage, ob jetzt bereits die Planung für nächstes Jahr beginne, reagieren die beiden ganz gelassen. "Man fängt meistens im Frühjahr an zu planen. Im nächsten Jahr gibt es auch das Diner on KIT, weil das KIT 200 Jahre alt wird. Da müssen wir schauen, dass wir uns nicht zu sehr überschneiden, aber wir sind da zuversichtlich."

Öffentlicher Raum verwandelt sich zum Picknick-Ort
Elisa, Hannah, Thomas und Eva sind gemeinsam zum Diner en blanc gekommen. Wie sie ka-news.de verraten, sind manche von ihnen zum ersten Mal, andere bereits zum neunten Mal dabei. "Uns fasziniert, dass ganz spontan entschieden wird, wo man hinkommt. Dass man aus einem Raum, der gar nicht nach Essen oder nach edel aussieht, in kurzer Zeit so etwas Schönes gestalten kann."

Zum Essen hat jeder etwas anderes mitgebracht: Eine Süßkartoffel-Birnen-Suppe mit Croutons, Antipasti, Blumenkohlsalat oder eine Pfannkuchentorte, zum Nachtisch Zitronentiramisu. Wie die Gruppe berichten, sind sie per Fahrrad oder mit der Bahn angereist. "Es macht viel Spaß, aber es steckt auch eine ziemliche Logistik dahinter."

Paola Calero nimmt mit ihrer Familie zum ersten Mal am diner en blanc teil. Sie findet es besonders schön "dass viele Leute zusammenkommen. Da, wo ich herkomme, ist Essen Kultur. Wenn wir essen, nehmen wir uns Zeit füreinander und tauschen unsere Gefühle aus." Zum Essen gibt es beim Picknick Thunfischsalat, als Hauptgang Kabeljau mit Fenchel und italienischem Gemüse und zum Dessert Zwetschgenkuchen.

Desiree und Margarete sind ebenfalls zum ersten Mal da. Sie genießen besonders "die Atmosphäre und die gute Musik". Zudem sei die weiße Kleidung und die Dekoration interessant. Zum Essen gibt es bei den beiden Reis, Trauben und Käse, dazu Champagner.