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Karlsruhe: Eigenes oder "Kuckuckskind"?

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Eigenes oder "Kuckuckskind"?

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    Lidia Grünwald mit ihrem Kind (Foto: ka-news)

    Die 25-jährige Lidia Grünwald versteht den ganzen Aufruhr nicht. "Da ist doch nichts dabei. Wenn der Mann an seiner Vaterschaft zweifelt, kann er den Test auch heimlich machen", meint sie. In ihrem Fall wisse sie ganz genau Bescheid, dass ihr Kind von ihrem Mann sei. "Mein Sohn sieht meinem Mann sehr ähnlich, da habe ich keine Zweifel." Über Zypries' Gesetzesentwurf, der eine ausschließlich gerichtliche Verwertung der Vaterschaftstests vorsieht, zeigt sich die junge Mutter empört. Gericht sei zu viel, so Grünwald.

    "Jeder Vater sollte einen Vaterschaftstest machen"

    Sara Schmitt (Foto: ka-news)

    Sarah Schmitt, Studentin an der Universität Karlsruhe, empfindet das Thema als sehr heikel. Die Väter haben ihrer Meinung nach in jedem Fall Recht auf einen Vaterschaftstest. "Es ist jedoch entscheidend, wann der Test gemacht wird. Wenn das Kind noch jung ist und sich dann herausstellt, dass der vermeintliche Vater doch nicht der richtige Vater ist, so könnte das Kind psychische Schäden davontragen", meint die 23-Jährige. Eine gerichtliche Verwertung der Tests lehnt Schmitt ebenfalls ab - wenn auch aus anderem Grund: "So eine gerichtliche Prozedur kostet doch zu viel."

    Monika Brunner mit Familie (Foto: ka-news)

    Eine weitere Befürworterin der heimlichen Vaterschaftstests findet ka-news in der 34-Jährigen Monika Brunner, die mit ihrem Sohn und ihren Eltern einen Spaziergang macht. Männer bräuchten nicht unbedingt die Einwilligung der Frau, wenn es nach ihr ginge. "Der Prozentsatz der Kuckuckskinder ist hoch. Deshalb ist es gerechtfertigt, wenn der Mann auch ohne Wissen der Frau solche Tests macht. Ich arbeite auf dem Sozialamt und weiß, dass Männer in diesem Bereich sowieso nicht viele Rechte haben", meint Brunner. Nur die Frauen, die nichts zu verlieren haben, hätten nichts gegen heimliche Vaterschaftstests. "Um eventuelle spätere Unklarheiten bereits im Vorfeld aus dem Weg zu Räumen, sollen Männer doch bevor sie ihre Vaterschaft anerkennen, einen Test machen", gibt Monika Brunner zu bedenken.

    "Es wird einen Grund haben, wenn der Mann zweifelt"

    Ümüt Savran (Foto: ka-news)

    Ümüt Savran, selbstständiger Promoter,ist ebenfalls der Meinung, dass heimliche Vaterschaftstests legitim seien. "Es wird ja einen Grund haben, wenn der Mann zu solchen Mitteln greift. Wenn er Misstrauen hat oder ein schlechtes Gefühl, dann darf er auch heimlich Tests machen." Wem solle denn die Heimlichtuerei schaden, fragt Savran rhetorisch. Wenn herauskommen sollte, dass die Frau fremdgegangen sei, so wisse doch der Mann, woran er sei. Würde man das Vorhaben, einen Vaterschaftstest zu machen, mit der Frau besprechen, wäre dies ohnehin nur schlecht für die Beziehung, so Savran.

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