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Karlsruhe: Drogenhandel in Karlsruher JVA: "Hundertprozentige Kontrolle gibt es nicht"

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Drogenhandel in Karlsruher JVA: "Hundertprozentige Kontrolle gibt es nicht"

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: dpa

    Drogenhandel hinter Gittern ist ein Problem, das nur sehr schwer in den Griff zu bekommen ist. Das zeigt ein aktueller Fall aus einem Heilbronner Gefängnis: In einer straff organisierten, kriminellen Vereinigung hatten elf Männer seit mindestens 2012 einen Drogenhandel unter anderem mit Heroin, Marihuana und Haschisch in und an der Justizvollzugsanstalt aufgezogen.Nach der Aushebung des Drogenhändlerrings wurden die Drahtzieher und Mitläufer zu mehreren Jahren Haft verurteilt.

    JVA will Abhängigkeit hinter Gittern verhindern

    In der JVA Karlsruhe hat man diesen Fall ebenfalls wahrgenommen. Einer der Beteiligten aus Heilbronn wurde von den anderen Drogenhändlern getrennt und zeitweise in der JVA Karlsruhe untergebracht, wie Anstaltsleiter Thomas Müller im Gespräch mit ka-news verrät.

    Drogenhandel hinter schwedischen Gardinen sei auch in der JVA Karlsruhe immer wieder ein Problem. "Wir müssen aufpassen, damit es nicht zu subkulturellen Verpflichtungen kommt." Damit meint Müller soziale Abhängigkeiten im Gefängnis. Wie im Fall Heilbronn müssten die Insassen daran gehindert werden, ihre Geschäfte auch hinter Gittern weiter betreiben zu können.

    Bei Besuchern gestaltet sich Durchsuchung schwierig

    Eine hundertprozentige Kontrolle sei nach Müller nicht möglich, "dafür bräuchten wir Gefangene in einer Glasglocke", meint Müller. Die Wege, auf denen die Insassen an Drogen hinter Gitter gelangen, sind dabei sehr unterschiedlich. "Teilweise kommen die Drogen über die Besucher oder Anwälte. Wir können hier nichts ausschließen, überall gibt es schwarze Schafe", verrät Müller.

    Das Problem: Was Besucher angeht, sind den Beamten der Anstalt die Hände gebunden. "Wir dürfen bei Besuchern lediglich abtasten", so Müller. Aber natürlich gebe es andere Mittel und Wege Drogen zu schmuggeln, wie beispielsweise durch Körperöffnungen.

    In der JVA Karlsruhe werden die Insassen, die im Schnitt nicht länger als sechs Monate in der Fächerstadt untergebracht sind, regelmäßig mit Drogenhunden durchsucht. Wird ein Häftling mit verbotenen Substanzen erwischt, gibt er nach Erfahrung des JVA-Leiters nur selten seine Quelle preis. Die gute Nachricht: Laut Müller gab es bei den letzten drei routinemäßigen Durchsuchungen keinen Fund.

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