Schneller geht's kaum: Drei Stunden ab Karlsruhe (Foto: ka-news) |
Freitag, 13.31 Uhr, Hauptbahnhof Karlsruhe, los geht's. Ab 58 Euro gibt's die Hin- und Rückfahrt im TGV nach Paris. Ich will's aber mal bequem und gönne mir die erste Klasse - für 284 Euro. Das lohnt sich, denn nicht nur die Sitze sind komfortabel, auch Zeitungen und ein leckeres Drei-Gänge-Menü mit Rotwein sind im Preis enthalten. Besser geht's kaum, das ist sogar angenehmer als im Flugzeug. Drei Stunden später stehe ich am Gare de l'Est, mitten in Paris. Das ist praktisch, nur zwei Rolltreppen tiefer kann ich mit der Metro direkt zum Hotel weiterfahren, nur drei Stationen sind es bis zum Place de la Concorde, dem Pariser "Königsplatz" schlechthin.
Klare Nacht: Das Licht des Eiffelturms kreist über der Stadt (Foto: ka-news) |
Mein Gepäck bringe ich schnell ins Hotel, genieße zwischendurch noch einen Kaffee und um 18 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Eiffelturm. Klasse, nachdem ich noch bei Napoleon im Invalidendom vorbeigeschaut habe, sehe ich den Eiffelturm noch bei Tageslicht. Als ich dann oben bin, erwartet mich das unendliche Lichtermeer der französischen Hauptstadt. Die Fahrt mit dem TGV war so angenehm und kurz, dass ich mich gar nicht kaputt fühle wie nach einer Auto-Anreise. Der Atem reicht also noch gut, um mir ein Restaurant zu suchen und dort den Abend mit einer Flasche feinem Rotwein zu beschließen. Mir geht's gut, voila.
Das Drei-Tage-Ticket der Metro ist genau richtig, um mich durch Paris zu jonglieren. Montmartre und Sacré-Cœur am Vormittag, einen Kaffee am Moulin Rouge, danach durch den Arc de Triomphe. Gemütlich geht's weiter über die Champs-Élysées vorbei am Place de la Concorde bis zu einem der bedeutendsten Museen der Welt: dem Louvre. Mit Mona Lisa flirten, Sie wissen schon. Oh, fast hätte ich’s vergessen: Ich bin ein Mann. Sollten Sie mit Begleitung reisen, wäre vielleicht das Mega-Kaufhaus Galeries Lafayette eine dringende Alternative.
Große Auswahl - Porträtmaler am Montmartre (Foto: ka-news) |
Den gemütlichen Sonntag starte ich mit einem Spaziergang vorbei an Notre-Dame über die Pont Neuf, ja, Christo hatte sie 1985 eingehüllt. An der Seine entlang, das ist Paris. Ich genieße das Flair, das Savoir-Vivre und die unglaublich leckeren Croissants, warum schmecken die bei uns nicht so gut? Dann nehme mir viel Zeit, um die einzigartige Atmosphäre des vielleicht schönsten Friedhofs der Welt zu spüren: Père Lachaise. Rossini und Chopin liegen hier in Monumenten begraben, die Grabgestaltung ist nicht reglementiert. Daraus ist eine unglaubliche Vielfalt an Gedenkstätten entstanden, die scheinbar ungeordnet dicht an dicht stehen. Dazu wunderbare Alleen, eine andächtige Eleganz. Bekannt ist der Friedhof jedoch hauptsächlich als Ruhestätte von Jim Morrison und der großen Edith Piaf. "La Vie En Rose" begleitet mich den ganzen Tag, schön.
Die andächtige Eleganz auf dem Friedhof Père Lachaise ist greifbar (Foto: ka-news) |
Nur drei Stationen Metro und drei Stunden TGV später bin ich schon wieder in Karlsruhe. Völlig entspannt verbringe ich noch den Abend mit Freunden und erzähle von Paris. Ich begeistere sie mit Worten und Bildern, sie werden es auch bald tun, da bin ich mir sicher.