Der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ist wohl die bekannteste digitale Entscheidungshilfe bei Wahlen. Seit der Einführung im Jahr 2002 wurde das Programm nach Aussage der Entwickler über 50 Millionen Mal genutzt. Bei der vergangenen Bundestagswahl sollen fast 16 Millionen Nutzer ihre Ansichten mit denen der Parteien abgeglichen haben.

Inzwischen gibt es den Wahl-O-Mat auch als App für Android- und iOS-Geräte. Doch längst gibt es auch andere Dienste, die unentschlossenen Wählern unter die Arme greifen wollen. Wir stellen Ihnen die größten Wahl-O-Mat-Konkurrenten vor.
Hier geht es zur Seite der bpb und dem Wahl-O-Mat (Link führt auf externe Seite).
WahlSwiper: Bundestagswahl trifft Dating-App
Die ebenfalls kostenlose App "WahlSwiper" gilt als eine der größten Konkurrenten des Wahl-O-Mats. Sie soll mit einer modernen und intuitiven Benutzeroberfläche vor allem eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Es gibt auch hier eine Version für Android und iOS.
Wie die Entwickler erklären, richtet sich das Prinzip nach der Dating-App Tinder: Stimmt der Nutzer der Position einer Partei zu, wischt er nach rechts, lehnt er sie ab nach links. "Wir haben uns bewusst dafür entschieden, nur Ja- und Nein-Antworten zuzulassen, weil konkrete Positionen der Parteien es einfacher machen, eine Wahlentscheidung zu treffen", so die Verantwortlichen.
Weitere Informationen zu "WahlSwiper" finden Sie hier.
DeinWal: Tool nimmt Abstimmungen unter die Lupe
Ein weiterer Konkurrent des Wahl-O-Mats: die Seite "DeinWal". Der Nutzer kann hier in einem Quiz Abstimmungen im Bundestag der letzten Legislaturperiode nachspielen. In der Auswertung sieht man dann, welche Partei im eigenen Sinne abgestimmt hatte.
Die Verantwortlichen sehen darin den großen Unterschied zu anderen Wahltools: "Hier sagen die Parteien nicht, wie sie zu einem Thema abstimmen würden- hier zählt, wie sie zu einem Thema abgestimmt haben!" Ein Nachteil von "DeinWal": Aktuell sind nur die im Bundestag vertretenen Parteien aufgeführt. Kleinere Parteien fehlen hier.
Unter diesem Link geht es direkt zu "DeinWal".
Wahl-Kompass: Wie stehe ich in der Politiklandschaft?
Der Wahl-Kompass präsentiert den Nutzern 30 Thesen und stimmt die Antworten dann mit denen der Parteien ab. Die Übereinstimmungen werden dann als Punkt in der politischen Landschaft und als Ranking dargestellt. Der Wahl-Kompass ist das Resultat eines Projektes der Universität Münster und ist lediglich auf die Bundestagswahl 2021 ausgelegt.
Unter diesem Link geht es direkt zum "Wahl-Kompass."
KandidierendenCheck: Welcher Direktkandidat passt zu mir?
Während die meisten Wahlhilfen den Fokus auf die Parteien legen, werden beim "KandidierendenCheck" die Direktkandidierenden in Ausgenschein genommen. Hierfür geben die Nutzer zunächst ihre Postleitzahl ein, anschließend können sie sich zu 24 Thesen positionieren, die wiederum mit den Wahlkreiskandidaten abgeglichen werden. So können die Wähler sehen, mit wem sie am stärksten übereinstimmen.
Unter diesem Link geht es direkt zum "KandidierendenCheck."
Parteivergleich.eu: Haargenaue Antworten-Analyse
Anders als beim Wahl-O-Mat können die Nutzer nicht nur mit "ja", "Nein", "Neutral" abstimmen, sondern ihre Antworten zusätzlich gewichten ("egal", "extrem wichtig"). Die vielen Antwortmöglichkeiten haben aber zur Folge, dass die Generierung des Ergebnisses mehrere Minuten in Anspruch nehmen kann. Um die Neutralität zu wahren, werden die Fragen nicht von der Redaktion bestimmt, sondern werden aus Themen konstruiert, die von Parteien vorab eingeschickt wurden.
Unter diesem Link geht es "Parteivergleich.eu."
Wahl-O-Meter: Wer hält sein Wahlversprechen?
Der Wahl-O-Meter ist für Android und iOS erhältlich und stammt vom gemeinnützigen Verein "Democracy". Hier können die Nutzer über gestellte Anträge in der aktuellen Legislaturperiode abstimmen. Ebenso können die Nutzer durch die App nachvollziehen, wie welche Fraktionen über welchen Antrag abgestimmt haben. So wird schnell klar, wer sein Wahlversprechen gehalten hat oder nicht. Damit möchte der Hersteller erreichen, dass politische Entscheidungsprozesse im Bundestag transparenter werden.
Unter diesem Link geht es zur Seite des "Wahl-O-Meters."
Klimawahlcheck: Welche Parteien stehen wie zum Klimaschutz?
Klimaschutz hat sich infolge der letzten vier Jahre zum mitunter wohl wichtigsten Thema im Wahlkampf entwickelt. Damit die Wähler sich hierfür einen Überblick verschaffen können, welche Partei welche Positionen vertritt, haben die Klima-Allianz Deutschland, German Zero und der Naturschutzverbund den Klimawahlcheck entwickelt. Die AFD wird hier nach Angaben der Hersteller nicht berücksichtigt, da diese den Klimawandel leugne den Austritt aus dem Pariser Abkommen fordere.
Unter diesem Link geht es zur Seite "Klimawahlcheck."
Sozial-O-Mat: Eine Wahl und die Auswirkungen
Wer sich ausschließlich für soziale Themen interessiert, kann auf der Internetseite "Sozial-O-Mat" der Diakonie Deutschland zurückgreifen. Anhand von zwölf Thesen zu den Themen Familie, Flucht, Armut und Pflege kann der Nutzer hier seine Meinung mit den Aussagen von sechs großen Parteien vergleichen. Das Besondere: Der Nutzer kann beim "Sozial-O-Mat" einsehen, welche Auswirkungen die politischen Entscheidungen auf das Leben von einzelnen Menschen haben.
Unter diesem Link geht es direkt zum "Sozial-O-Mat".
Wahldatenhelfer: Entscheidungshilfe für junge Menschen
Diese Wahlplattform richtet sich primär an junge Menschen, die nach leicht verständlichen Informationen zum Thema Bundestagswahl suchen. Der Wahldatenhelfer stellt aber keine Fragen, sondern liefert zu den Themen gleich die Antworten der Parteien CDU, Grüne, SPD, FDP, Linke und AfD. Außerdem erhalten Lehrer auf einer Untersete verschiedenen Webangebote für den Unterricht.
Unter diesem Link geht es direkt zum "Wahldatenhelfer."
Wahlkompass 2021: Wer hats gesagt?
Der Wahlkompass 2021, der keinen Bezug zum Wahl-Kompass der Universität Münster haben soll, wurde von vier Studenten entwickelt, die "Wahlberechtigte zum Wählen bewegen und ihnen mittels eines 'Tests' bei der Entscheidungsfindung helfen möchten."
Hier werden 24 Zitate von Parteien vorgestellt, zu denen sich die Nutzer positionieren können. Nachteil: Eine neutrale Position ist hier nicht möglich. Feedback ist den Herstellern jederzeit willkommen, da das Projekt nach eigenen Angaben "noch nicht ausgereift" ist. Am Schluss wird dem Nutzer gezeigt, welches Zitat von welcher Partei stammt.
Unter diesem Link geht es direkt zum "Wahlkompass2021."