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Karlsruhe: Digitale Fächerstadt oder Schlange stehen vor dem Schwimmbad: Können die Karlsruher bald per App ins Freibad?

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Digitale Fächerstadt oder Schlange stehen vor dem Schwimmbad: Können die Karlsruher bald per App ins Freibad?

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    Schlange stehen vor dem Durlacher Turmbergbad.
    Schlange stehen vor dem Durlacher Turmbergbad. Foto: Thomas Riedel

    Karlsruher Sommer locken aufgrund der durchschnittlich hohen Temperaturen viele Besucher in die Bäder. Lange Schlangen mit Wartezeiten von über einer halben Stunde sind an heißen Tagen und zu den Stoßzeiten oft die unangenehme Folge, so auch an einem schönen Sommertag am Turmbergbad. Wenn es nach den Grünen geht, soll das durch eine App für das Smartphone künftig verbessert werden. 

    "Gerade einer Technologiestadt wie Karlsruhe würde eine solche App als innovative Idee gut zu Gesicht stehen. Diese kann lange Warteschlangen verringern", begründete Stadtrat Niko Riebel den Antrag seiner Fraktion in der Gemeinderatssitzung im September.

    Apps zum mobilen Bezahlen erweisen sich im Test als sicher.
    Apps zum mobilen Bezahlen erweisen sich im Test als sicher. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

    Konkret fordern die Grünen in ihrem Antrag, dass die Verwaltung die technische und organisatorische Umsetzbarkeit einer Smartphone-App für den Eintritt in städtische Einrichtungen wie Schwimmbäder, Kultureinrichtungen und Ähnliches prüft und darüber hinaus wie ein solches Angebot umgesetzt und beworben werden kann. Außerdem soll durch die Verwaltung das Angebot des KA-WLAN-Zugangs geprüft oder gegebenenfalls ausgearbeitet werden.

    Leichter und attraktiver Zugang per App

    Aus Sicht der Grünen-Fraktion würde die Bereitstellung einer solchen App Besuchern von Karlsruher Einrichtungen alles aus einer Hand bieten und den Zugang zu Freizeitaktivitäten leichter zugänglich und damit attraktiver machen. Die Grünen empfehlen ein solches Konzept im Rahmen des Projekts "digital@ka" einzuarbeiten.

    Im Karlsruher Stadtgarten gibt es bereits ein ähnliches Konzept. So wurden Ende 2018 am Zoo automatisierte Zugänge in Betrieb genommen. Außerdem geht im zweiten Halbjahr 2019 der neue Zoo-Webshop online, womit dann zum Beispiel per Smartphone vorab Tickets gekauft werden können.

    Die Öffnungszeiten des Karlsruher Zoos verlängern sich ab Donnerstag, 1. März.
    Die Öffnungszeiten des Karlsruher Zoos verlängern sich ab Donnerstag, 1. März. Foto: Zoo Karlsruhe

    Für einen ersten Probebetrieb sei deshalb insbesondere der Zoo geeignet, da dort die datentechnische Infrastruktur sowie auch das eingesetzte Kassensystem durch das städtische Amt für Informationstechnik und Digitalisierung bereitgestellt werden. An den jeweiligen Zugängen und der Seebühne werden zudem bereits KA-WLAN-Hotspots betrieben.

    CDU und SPD begrüßen Digitalisierungsidee

    Auch in der CDU und SPD steht man dem Antrag positiv gegenüber. "Ich würde gerne zeitnah, das heißt für mich, wenn die Freibäder nächstes Jahr wieder öffnen, diese App zur Verfügung stellen", forderte SPD-Stadträtin Irene Moser eine möglichst schnelle Umsetzung.

    Kritik gibt es hingegen von der AfD. "Dieser Antrag sieht vor, sehr viel Geld für etwas auszugeben, das nur sehr selten auftritt", kritisiert Stadtrat Paul Schmidt und gibt zu Bedenken, dass man durch eine solche App längst nicht alle Besucher erreichen werde.

    Das Durlacher Turmbergbad.
    Das Durlacher Turmbergbad. Foto: Karlsruher Bäder GmbH

    In ihrer Stellungnahme bestätigt die Verwaltung, dass man die Einführung einer Eintritts-Funktion innerhalb des Projektes "digital@KA" beabsichtige. Da es von einem breiten Partnerkonsortium getragen werde, garantiere es dadurch die Anbindung unterschiedlichster Dienste sowie deren Bezahlfunktion, zum Beispiel am Zoologischen Stadtgarten, ÖPNV oder dem ZKM.

    Bei entsprechender Akzeptanz sei auch ein Ausbau auf weitere Einrichtungen wie Bäder oder Theater möglich. Das Marketingkonzept und die Entwicklung der Betreibung sind zudem Arbeitsprozesse innerhalb des Projektes.

    Die Möglichkeiten des Ausbaus des kostenlosen städtischen WLAN werden regelmäßig geprüft, untermauert die Stadt zudem. Der Ausbau richtet sich nach vermuteter Nutzerakzeptanz sowie der wirtschaftlichen und technischen Machbarkeit.

    Organisation und Umsetzung genau regeln

    Oberbürgermeister Frank Mentrup gibt bei aller Euphorie aber auch zu Bedenken, dass neben der App-Entwicklung vor allem die Organisation und Umsetzung komplex sei. "Deswegen glaube ich, ist es ein guter Plan, dass wir jetzt eben nicht mal schnell eine App auf den Markt werfen, aber diese an den Eingängen gar nicht umgesetzt bekommen, denn wenn der mit App in der selben Schlange steht, wie der ohne App, dann nutzt das auch nichts", so Mentrup.

    Das Stadtoberhaupt begrüßt allerdings das Vorhaben, das aus seiner Sicht über die Freibäder hinaus gehen sollte: "Ich glaube, das ist eine gute Zielvorgabe, das hat nicht nur etwas mit dem ZKM und den Bädern zu tun, sondern eigentlich müsste man versuchen, dieses System bei möglichst vielen Institutionen, wo man mit Jahreskarten oder buchbaren Einzeleintrittskarten zu tun hat, dann auch anzuwenden. Vielen Dank für die positive Rückmeldung."

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