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Karlsruhe: Dieses Jahr kein Schneechaos? Stadt rüstet Winterdienst auf

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Dieses Jahr kein Schneechaos? Stadt rüstet Winterdienst auf

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    Das Streusalzlager der Stadt Karlsruhe ist voll.
    Das Streusalzlager der Stadt Karlsruhe ist voll. Foto: tam

    Nachdem es die vergangenen zwei Winter zu teilweise enormen Engpässen beim Salzvorrat gekommen war, sieht sich die Stadt für diesen Winter ausreichend vorbereitet. Man habe daraus Lehren gezogen und eine Arbeitsgruppe zusammengestellt, die das Winterkonzept weiterentwickelte, so Bürgermeister Klaus Stapf, zuständiger Dezernatsleiter des Amtes für Abfallwirtschaft. "Ziel ist es, auf die strengen Winter vorbereitet zu sein. Wir befinden uns im Klimawandel und die Prognose lautet: Vermehrte Niederschläge im Winter."

    Salzvorräte aufgestockt

    Im Hinblick auf Maßnahmen für die Infrastruktur wurden an besonders gefährdeten Stellen Glättemeldanlagen eingebaut, die die Entwicklung von Glatteis beobachten und die Daten umgehend an den zuständigen Winterdienst leiten. Zudem informieren die Polizei und fünf Dienstfahrzeuge der Stadt laufend über die aktuellen Straßenverhältnisse. "Dieses Jahr haben wir mehr Geld für Salz in die Hand genommen, so dass wir auf ein ausreichendes Depot zurückgreifen können", so Stapf zum Thema Streusalz.

    Die stadteigenen Vorratslager haben eine Kapazität von 1.500 Tonnen und sind komplett gefüllt. Darüber hinaus sind im Streusalzlager des Lieferanten in Kronau weitere 2.000 Tonnen gelagert, die jederzeit von der Stadt Karlsruhe abgerufen werden können. Über eine Kooperation des Landes Baden-Württemberg besitze man zudem Bezugsrechte über weitere 3.000 Tonnen Streusalz. Zum Vergleich: Im Winter 2010/11 hat der städtische Winterdienst rund 3.100 Tonnen gebraucht, davon mussten 1.600 Tonnen nachgeliefert werden. Im Winter 2009/10 wurden sogar rund 4.250 Tonnen Streusalz auf die Straßen gebracht.

    Thermomaten sollen Ersparnis bringen

    Bereits im vergangenen Winter wurden 33 Winterdienstfahrzeuge mit so genannten Thermomaten im Gesamtwert von 260.000 Euro ausgerüstet. Die Infrarotsensoren tasten die Beschaffenheit des Untergrundes ab und steuern witterungsabhängig die Dosierung der Feuchtsalzmenge. Die Stadt erhofft sich dadurch ein Salzersparnis von 20 bis 30 Prozent, was Studien und der Einsatz in anderen Städten bereits erwiesen hätten. Um die 670 Straßenkilometer (insgesamt 1.100 Kilometer Räumstrecke durch eine teilweise doppelte Räumung) für die 500 Einsatzkräfte systematisch zu optimieren, wurden die Tourenpläne des Winterdienstes angepasst.

    Dabei ist die Stadt in zwei Prioritätszonen eingeteilt; in die erste fallen alle Bundes- und Landstraßen, sowie Hauptverkehrs- und Hauptverbindungsstraßen einschließlich der Busstrecken, die zuerst von Schnee und Eis befreit werden. In diese Kategorie fallen auch alle Gefällestecken der umliegenden Bergdörfer. Sofern diese nach weiterem Schneefall nicht erneut geräumt werden müssen, kommen im Anschluss als zweite Priorität andere verkehrswichtige Straßen und Gefahrenstellen dran. Dabei werden Wohnstraßen weiterhin nicht geräumt. "Es wird auch dieses Jahr nicht möglich sein, alles zu bewerkstelligen", so Stapf. Die Gehwege vor den Häusern blieben weiterhin Anliegerverpflichtung.

    "Es geht nicht ohne Eigenverantwortung der Bürger"

    In besonderem Augenschein standen dieses Jahr auch die Fahrradwege. Ziel war es, über die Fächerstadt ein Winter-Radwegnetz zu legen, dafür sollen rund 150 Kilometer des Radnetzes geräumt und auch darauf hin überprüft werden, ob Straßenräumfahrzeuge den Schnee auf die Radwege schieben. Desweiteren stehen noch zwei Projekte in Aussicht: Bis Dezember sollen die Tourenpläne der Einsatzfahrzeuge im Internet frei zugänglich sein, zudem soll eine Software installiert werden, die die aktuelle Position der Streufahrzeuge anzeigt.

    "Bei allem Bemühen des städtischen Winterdienstes, geht es letztendlich nicht ohne Eigenverantwortung der Bürger", merkt Stapf an. Dazu gehöre vor allem die wintertaugliche Ausrüstung des Autos, eine angepasste Fahrweise an die Straßenverhältnisse, auch von Seiten der Radfahrer, und die Einplanung von längeren Fahrzeiten bei Eis und Schnee.

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