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Karlsruhe: Die vergessenen Kinder

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Die vergessenen Kinder

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    Auf Initiative des "Deutsch-Polnisch-Russischen-Freundeskreises" kam dieser erste Besuch zustande. Schnell stellten sie fest: Nicht nur durch humanitäre Hilfe in Form von Spenden, Kleidung oder Lebensmitteln muss etwas bewegt werden, sondern vor allem inhaltlich. "Wir können das System dort nicht ändern", so de la Porte, "aber wir hoffen vermitteln zu können, dass man ein Kind beim Füttern auch auf den Schoß nehmen und das Essen von einem Teller schöpfen kann". Die Grundversorgung, Füttern und Waschen, sei nämlich die einzige menschliche Zuwendung, die diese Kinder erführen. Diese Vernachlässigung geschehe jedoch nicht aus Desinteresse, sondern aus Unwissenheit. "Und genau deshalb müssen wir unser Know-How vermitteln", erklärt Kampe.

    Spenden für Hilfstransport benötigt

    Ziel des Vereins ist es, das dortige Personal pädagogisch zu schulen. Es soll gezeigt werden, dass auch mit einfachsten Hilfsmitteln, wie etwa Schnüren oder Federn über dem Bett, die Kinder Reize erfahren können. Zeit für die Kinder scheint in Russland ohnehin Mangelware zu sein. Für 24 Kinder sind gerade einmal zwei Betreuer zuständig. Vom 30. August bis zum 7. September soll nun in Zusammenarbeit mit der Spedition SWS ein Hilfsmitteltransport nach Russland starten. Mit dabei: Die deutschen Pädagogen, sieben an der Zahl, sowie sinnesreizende Materialien. "Die Kinder starren den ganzen Tag die Decke an. Einfache Hilfsmittel wie Musik vom CD-Player oder Orff-Instrumente können da zumindest etwas Ablenkung schaffen", beschreibt Fiers das Vorhaben.

    Doch das alles kostet Geld. Deshalb ist der Verein auf Spenden angewiesen. "Wir stehen dafür ein, dass wir die finanziellen Mittel direkt für die Kinder verwenden", versichert da la Porte. Auch Personalpatenschaften sind geplant. Das heißt, für einen Betrag von 20 Euro monatlich könnte ein weiterer Betreuer in Russland eingestellt werden. Dies würde helfen, dass die Kinder mehr als das Mindestmaß an Zuwendung erfahren. "Schon eine kleine Berührung lässt die Kinder lächeln", weiß de la Porte aus eigener Erfahrung. "Das sind die Momente, in denen ich spüre, dass es sich lohnt, für diese Kinder zu kämpfen."

    Für Spenden hat der Verein ein Sonderkonto eingerichtet: BBBank Karlsruhe - BLZ 660 908 00 - Konto 199 199 0.

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