"Klar definierte Laufwege" gepaart mit mehr Fashion sollen die Post Galerie ab 2010 fit machen für die Zukunft, meint Jens Horeis, General Manager des neuen Betreibers. Das Ziel: "Wir haben später einen Rundlauf ohne Nebengänge mit zentralem Eingang", so Horeis. Der Besucher soll durch den Eingang direkt in der Shopping-Mall ankommen. Die Nebeneingänge sollen demnach dicht gemacht werden.
Das Problem liege derzeit insbesondere darin, dass einige Bereiche weniger frequentiert würden als andere. Die Leute kämen hauptsächlich von den Straßenbahnen - und die Seiteneingänge werden vernachlässigt. Dadurch kämen die Besucher häufig direkt durch die Sport-Arena - und nicht wie vom Betreiber gewünscht in einen atmosphärischen Eingangsraum für die Shopping-Mall. Die Lösung: Die Sport-Arena und auch andere Läden werden weichen müssen. Diese Geschäfte würden dann schlichtweg verlagert oder auch ausgelagert.
"Jedes Center braucht einen Magnetmieter"
Das werde aber nicht das Einzige sein, das sich einer Veränderung unterziehen müsse. "Für die Innenstadt gibt es zu wenig Fashion", kritisierten die Konsumenten bei einer im Vorjahr im Rahmen einer Standortstudie getätigten Befragung. Dem Wunsch der potentiellen Käufer wollen sie nachkommen. "Wir möchten gerne mehr Textil haben", erklärt Horeis das Konzept. Außerdem seien sie gerade auf der Suche nach einem Großflächenmieter. "Jedes Center braucht einen Magnetmieter", findet der General Manager.
Die Gespräche dazu würden auch schon laufen, aber die Verträge seien noch nicht unterzeichnet. Deshalb müsse er sich in dieser Hinsicht auch noch bedeckt halten. Obwohl Mietflächen frei stehen, wollten sie nicht kurzschlussartig handeln, fügt Horeis an. Es gehe um Nachhaltigkeit und nicht um schnellen Erfolg.
"Wir sitzen am Hot-Spot von Karlsruhe"
Das ECE-Center ein Konkurrent? Es gebe viele Faktoren, die für die Post Galerie sprechen würden. "Wir sitzen am Hot-Spot von Karlsruhe", gibt der Manager zu erkennen. Mit dem Europaplatz sei auch immer eine Grundfrequenz geboten. "Es ist außerdem ein Standort mit sehr hohem Bekanntheitsgrad", sagt er und spielt auf die alte Hauptpost an. Davon abgesehen wollen sie sich durch die Großmieter profilieren, die unabhängig von Überschneidungen bei kleineren Geschäften anders sein sollen.
Dass der Großmieter Saturn sich für das ehemalige Breuninger-Gebäude am Europaplatz interessiere, störe ihn wenig. "Wenn ein Saturn auf die andere Seite geht, gehört er immer noch zu uns", verdeutlicht Horeis. Entsprechend des neuen Konzeptes könne in den anschließend leer stehenden Räumen ein Textilgeschäft einziehen. Außerdem laufe der Mietvertrag noch einige Jahre.
"Es ist außerdem sehr gut, dass der Saturn in der Stadt bleibt"
"Es wird attraktiver an der Ecke", begrüßt Stefan Rastetter, der persönliche Referent von Finanzbürgermeisterin Margret Mergen, den vermeintlichen Umzug. Für Karlsruhe sei es allerdings ein "Nullsummenspiel" - zumindest steuerlich gesehen. Trotzdem: "Für eine Innenstadt ist es das Wichtigste, dass sie attraktiv bleibt", macht Rastetter deutlich.
In den vergangenen Jahren habe er das an dieser Ecke vermisst und spielt auf die mehrfach wechselnden Billig-Kaufhäuser im ehemaligen Breuninger-Gebäude an (siehe auch: "Ehemaliges Breuninger-Gebäude: Erst renovieren, dann vermieten" oder "Probleme bei Suche nach Mietern: Billig-Kaufhaus bleibt"). "Es ist außerdem sehr gut, dass der Saturn in der Stadt bleibt", merkt er an. Noch ist aber nichts sicher - Saturn-Mitarbeiter müssen sich bedeckt halten, geben an, auch nichts Genaues zu wissen. Alles sei noch nicht offiziell. Bleibt also abzuwarten, wie sich Saturn und Post Galerie in den kommenden Jahren weiter entwickeln.