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Karlsruhe: Die liebe Not mit der Notdurft: "Eine Garantie, welche Bahn eine Toilette besitzt, gibt es nicht"

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Die liebe Not mit der Notdurft: "Eine Garantie, welche Bahn eine Toilette besitzt, gibt es nicht"

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    Diese Bahn, das ehemalige "Regiobistro", verfügt über eine Toilette.
    Diese Bahn, das ehemalige "Regiobistro", verfügt über eine Toilette. Foto: Thomas Riedel

    AVG-Pressesprecher Nicolas Lutterbach jedoch dementiert die Vorwürfe: "Die Bereitstellung von Toiletten ist Bestandteil der Verkehrsverträge - und damit gesetzlich verpflichtend." Doch finde ich tatsächlich in jeder AVG-Bahn eine Toilette?

    "Eine Garantie, welche Bahn eine Toilette besitzt, gibt es nicht"

    Laut Lutterbach werden diese vor allem auf den Ausflugsrouten eingesetzt. Das bedeutet: Fährt man mit der S4 nach Heilbronn, mit der S51 in die Südpfalz, mit der S7/S71 nach Achern oder mit der S8/S81 nach Freudenstadt, hat man nach Meinung des AVG-Sprechers gute Chancen, eine Bahn mit Toilette zu erwischen, aber: "Eine Garantie, welche Bahn eine Toilette besitzt, gibt es nicht", gibt er im Gespräch mit ka-news zu.

    Bahn in Karlsruhe (Symbolbild).
    Bahn in Karlsruhe (Symbolbild). Foto: AVG

    Das kritisiert auch Wolfgang Melchert, Vorstandsmitglied des Kreisverbandes Karlsruhe des Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Seiner Ansicht nach ist vor allem die Pfinztalstrecke in Richtung Pforzheim und Bad Wildbad von Toiletten-Mangel betroffen. 

    Lückenlose Versorgung bleibt schwierig

    Insbesondere in der Hauptverkehrszeit sei es schwierig, lückenlos Bahnen mit stillem Örtchen garantieren zu können, da dann auch alze Fahrzeuge ohne Toilette eingesetzt werden müssen. "Das Angebot an Fahrten mit Toilette ist natürlich unzureichend", sagt er gegenüber ka-news. Er fordert deshalb, insbesondere auf der langen Kraichgau-Strecke zuverlässig in jedem Zug eine Toilette bereitzustellen. 

    Bahn in Karlsruhe (Symbolbild).
    Bahn in Karlsruhe (Symbolbild). Foto: Thomas Riedel

    Aber: "Alle Strecken wird man derzeit wohl nicht mit Toiletten abdecken können", erklärt das Karlsruher VCD-Vorstandsmitglied. Der Grund: Neue Fahrzeuge, die standardmäßig mit Toilette geliefert werden, sind teuer und die älteren Bahnen ohne sanitäre Anlagen bleiben auch weiterhin in Betrieb. 

    Hinzu kommen die Einschränkungen, die durch die Versorgung und Entleerung der Anlagen entstehen. Hierzu sind spezielle Absaug-Stationen notwendig, von denen es laut AVG-Sprecher Lutterbach aber nur vier Stück gibt. Diese werden von den Bahnen alle zwei bis drei Tage angefahren, die Entleerung dauert eine gute Stunde.

    Der Trick mit der Wagennummer

    Was können Bahnfahrer in Zukunft beachten, damit sie unter den zirka 160 AVG-Stadtbahnen dennoch sicher eine der rund 65 mit Toilette erwischen? Vor Fahrtantritt wirklich ersichtlich ist das nämlich nicht, das räumt auch Nicolas Lutterbach im Gespräch mit ka-news ein. Dennoch gibt es eine einfache Merkregel.

    Symbolbild.
    Symbolbild. Foto: Eric Dewald

    Alle Wagen, die eine 900er-Nummer tragen - das sind die der neueren und die neuesten Generationen - verfügen über ein stilles Örtchen. Wagen mit niedrigern Nummern, also die AVG-Züge im 800er-Bereich, sind nur zu einem kleinen Teil mit Toiletten ausgestattet.

    AVG-Sprecher Lutterbach hat zum Abschluss noch einen praktischen Tipp, damit das dringende Bedürfnis gar nicht erst zum Problem wird: "Am besten ist es, wenn einfach jeder vor Fahrtantritt nochmal auf die Toilette geht." 

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