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Karlsruhe: Die fünfte Jahreszeit: Warum sie in Karlsruhe "Fastnacht" genannt wird

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Die fünfte Jahreszeit: Warum sie in Karlsruhe "Fastnacht" genannt wird

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    Der Durlacher Umzug 2018.
    Der Durlacher Umzug 2018. Foto: Thomas Riedel

    In der sogenannten fünften Jahreszeit werden jedes Jahr aufs Neue die Tage vor der sechswöchigen Fastenzeit bis Ostern gefeiert. Ursprünglich sollten in dieser Zeit alle vorhandenen Lebensmittel gegessen werden, damit man kurz vor dem Fasten noch einmal so richtig schlemmen konnte.

    Das ist jetzt aber nur noch Nebensache: Mit Umzügen, Verkleidungen, Masken, Musik, Hexenverbrennungen und vielem mehr finden bis Aschermittwoch unzählige Veranstaltungen auf der ganzen Welt statt. Heute steht dabei vor allem der Spaß im Vordergrund.

    Auch die Fächerstadt wird bis Aschermittwoch Teil des alten Brauches und feiert Fastnacht - oder doch etwa Fasching oder Karneval? Damit man in Karlsruhe auf den krönenden Abschluss der närrischen Zeit, den 87. Fastnachtsumzug am Faschingsdienstag, bestens vorbereitet ist, haben wir die Begrifflichkeiten rund um die närrischen Tage geklärt.

    Fastnacht in der Fächerstadt

    Die "Fastnacht" wird in Baden, in Württemberg, in Hessen, Rheinland-Pfalz und weiteren Teilen Süddeutschlands gefeiert - so auch in der Fächerstadt. Die Herkunft ist deutlich zu erkennen: Das Wort "Fastnacht" spielt auf die Nacht vor dem österlichen Fasten an, in der noch einmal so richtig gefeiert und gegessen werden soll. Später wurde die Bedeutung auf die gesamte Woche vor dem Beginn der Fastenzeit ausgeweitet.

    Der wohl beste Beweis für die "Fastnacht" in Karlsruhe ist der Verein "Festausschuss Karlsruher Fastnacht" (FKF). Seit 1952 organisiert der "Organisations-Ausschuss Karlsruher Fastnachtsumzug" (OAF), ein Unterausschuss des FKF, den alljährlichen Karlsruher Fastnachtsumzug. Michael Maier, Präsident des FKF, untermauert gegenüber ka-news: "Nur soviel sei gesagt, in Karlsruhe feiern wir die Fastnacht oder auch hier und da mal Fasnacht."

    Sonderstellung in Karlsruhe

    Der Präsident erklärt weiter: "Karlsruhe hat historisch gesehen eine Sonderstellung. So wird und wurde die fünfte Jahreszeit beeinflusst vom rheinischen Karneval: Es treffen sich Bräuche und Rituale aus der alemannischen Fasnet wie auch Eindrücke und Einflüsse aus dem als 'Fasching' bezeichneten Brauchtum, welches man dann eher im Bayrischen findet."

    Fasching und Karneval

    Als "Fasching" wird die närrische Zeit vor allem in Bayern, Sachsen oder auch in Österreich bezeichnet. Das Wort, das erstmals im 13. Jahrhundert erschien, geht auf den "Fastenschank", also dem letzten Ausschank alkoholischer Getränke vor der Fastenzeit, zurück. Hochburgen des "Faschings" sind Würzburg, München, die Region Unterfranken oder auch Niederbayern.

    Der Begriff "Karneval" kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und heißt übersetzt so viel wie "Fleisch wegnehmen". Mit diesem Hintergrund ist der Bezug zum Brauch und damit zum Fasten eindeutig. Wer in Karlsruhe feiern möchte, liegt mit dem Wort "Karneval" allerdings falsch. Der Begriff, der erstmals im 17. Jahrhundert belegt wurde, wird nämlich bevorzugt im Westen der Bundesrepublik benutzt - Stichwort hier: Der wohl bei vielen bekannte "Kölner Karneval".

    Am Faschingsdienstag, 5. März, findet der 87. Karlsruher Fastnachtsumzug statt. ka-news wird vor Ort sein und im darüber berichten.

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