Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend hat die Karlsruher CDU-Fraktion einen Vorschlag eingebracht, wie man verstärkt für einen Besuch Karlsruhes und der Region werben könnte. Ihre Idee: Mit den Touri-Tafeln entlang der Autobahn soll verstärkt auf die Fächerstadt aufmerksam gemacht werden. Damit das klappt, braucht es nach Ansicht der Christdemokraten allerdings ein neues Konzept.
"Karlsruhe verkauft sich bei den Schildern unter Wert"
Bislang findet man rund um Karlsruhe drei identische braun-weiße Hinweistafeln: Wie die Stadt in einer Beschlussvorlage mitteilt, stehen diese auf der A5 in Fahrtrichtung Basel und Frankfurt sowie auf der A8 in Fahrtrichtung Karlsruhe. "Diese wurden im Jahre 2005 vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt und verkehrsrechtlich angeordnet", heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Die Kosten für Beschaffung, Gestaltung, Aufstellung und Unterhaltung gingen damals zu Lasten der Stadt.
Mit den jetzigen Schildern ist man bei der CDU allerdings alles andere als zufrieden. "Karlsruhe verkauft sich, was die Schilder angeht, unter Wert", erklärt Stadtrat Albert Käuflein bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Die bestehenden Schilder, findet er, müssten inhaltlich überprüft und gegebenenfalls weitere Schilder aufgestellt werden. "Schauen Sie mal beim Autofahren, wie sich andere Städte präsentieren!" Stuttgart habe immerhin fünf Schilder, auf denen für einen Besuch geworben werde.
In einem Antrag fordert die CDU nun eine Überprüfung seitens der Stadtverwaltung, ob und wie durch weitere "Touristische Unterrichtstafeln" und eine Überarbeitung der bestehenden Hinweistafeln verstärkt für einen Besuch in der Region geworben werden könne. Ein Vorschlag seitens der CDU: Man könnte die bestehenden Schilder beispielsweise mit einem Hinweis auf berühmte Persönlichkeiten wie Carl Benz oder Karl Drais oder alternativ durch den Verweis auf das ZKM oder Karlsruhe als "Stadt des Rechts" ergänzen.
Neugestaltung würde Stadt mindestens 30.000 Euro kosten
Bei den anderen Fraktionen des Karlsruher Gemeinderats kommt diese Idee am Dienstag überwiegend gut an. "In Design und Optik sind die Schilder tatsächlich überholt", meint SPD-Stadträtin Elke Ernemann. Sie hält den Vorschlag seitens der CDU für "keine schlechte Idee". Wohlwollende Worte kommen auch vonseiten der Grünen-Fraktion: "Das ist ein ganz netter Impuls", findet Stadträtin Renate Rastätter. Allerdings empfiehlt sie, vorher zu prüfen, was die Menschen überhaupt nach Karlsruhe locke. "Das sollten wir prominent darstellen", meint sie, "nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität spielt hier eine Rolle."
Einen Zahn muss die Stadtverwaltung den begeisterten Stadträten allerdings ziehen: "Die Stadtverwaltung hat vom Regierungspräsidium Karlsruhe eine ablehnende Stellungnahme für weitere bzw. zusätzliche touristische Unterrichtstafeln erhalten", heißt es in der Stellungnahme. Der Grund: Pro Autobahnabschnitt sehen die Richtlinien nicht mehr als zwei Schilder vor- Karlsruhe hat mit seinen drei Tafeln die Möglichkeiten ausgeschöpft.
Das Tiefbauamt soll nun in Zusammenarbeit mit der Karlsruher Tourismus GmbH (KTG) eine neue Konzeption für die bestehenden Tafeln ausarbeiten, welche dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung und dem Kulturausschuss vorgelegt werden muss. Ganz billig wäre eine Neugestaltung der Schilder allerdings nicht: Die Stadt beziffert die Kosten pro Schild auf 10.000 Euro.