Das Prinzip funktioniert folgendermaßen: Der Fahrer meldet einmalig seine Handynummer, sein Autokennzeichen und seine Bankverbindung im Internet an und erhält dann auf dem Postweg eine individuelle Vignette, die er hinter die Windschutzscheibe klebt. Zu Beginn der Parkzeit ruft der Fahrer mit dem angemeldeten Handy eine Telefon-Hotline an und erhält am Telefon die Bestätigung des Parkbeginns. Zum Beenden des Parkvorgangs ruft der Fahrer eine zweite Telefonnummer an, oder schickt eine SMS. Der Parkdauer entsprechend wird der Betrag vom angegebenen Konto abgebucht.
High-Tech-Politessen und Gebührenwahnsinn
Die Parkgebühren können bequem vom Handy aus bezahlt werden (Foto: Siemens Business Services) |
Kontrolliert wird folgendermaßen: Steht der Kontrolleur vor dem geparkten Fahrzeug, liest er die Vignette mit dem codierten Fahrzeugkennzeichen per Foto-Handy ein, übermittelt via GPRS die Daten verschlüsselt an ein Rechenzentrum und erhält Sekunden später die Rückmeldung auf sein Handy, ob der Parker sich registriert hat.
Für Gunther Lott vom Karlsruher Tiefbauamt, Bereich Verkehrssteuerung und Vekehrstechnik, gibt es allerdings einige "Nebenwirkungen", die dem Verbraucher auf dem ersten Blick nicht auffallen. So würden die Firmen, die Netze für das Handy-Parken zur Verfügung stellen, in erster Linie verdienen wollen. Neben den eigentlichen Parkkosten, fallen für Parkbeginn, Parkende und Erinnerung an das Parkende bis zu drei mal Telefon- beziehungsweise SMS-Gebühren an. Hinzukommen können einmalige An- und Abmeldegebühren. Außerdem sei das Handy-Parken nicht so weit verbreitet, wie man vielleicht annehmen könnte. Nur ein bis drei Prozent aller Parkvorgänge in Städten, in denen das Handy-Parken bereits eingeführt ist, würden tatsächlich mit dem Mobiltelefon bezahlt werden.
Chaotische Parksituationen wird auch das Handy-Parken nicht verhindern können (Foto: ka-news) |
Dieser geringe Prozentsatz rechtfertige auch den zusätzlichen Aufwand des Prüfpersonals nicht. Durch die Abfrage der Parkinformationen durch das Handy würden zusätzliche Kosten, sowie zusätzliche Arbeitszeit anfallen, die nur durch zusätzliches Personal aufgefangen werden kann. Damit kommt Lott zu dem Schluss, dass "eine Einführung des Handyparkens in Karlsruhe aus dem derzeitigen Kenntnisstand nicht abzusehen ist". Er betont, auch, dass an allen Parkscheinautomaten in Karlsruhe auch per Geldkarte gezahlt werden kann. Auch hier entfällt die lästige Kleingeldsuche.