Wie die Polizei berichtet, wurden bei der "Amokfahrt" des genannten Rollstuhlfahrers am Samstagnachmittag mindestens sechs Menschen in der Karlsruher Innenstadt durch Hundebisse verletzt. Der 41-jährige Mann aus Brunsbüttel, der zur Zeit wegen einer Sprunggelenkverletzung im Rollstuhl sitzt, hatte gegen 14.45 Uhr zunächst im Bereich eines Kaufhaufes auf der östlichen Kaiserstraße Passanten angepöbelt undseinen an einer Leine mitgeführten Hund gegen sie aufgehetzt. Anschließend begab er sich in ein weiteres Kaufhaus, wo er das Tier auf dort anwesendePersonen hetzte. Mehrere Menschen wurden gebissen, der Polizei sind im Moment aber nur fünf Personen namentlich bekann.
Gewalt gegen "Behinderten" - Volksseele kocht hoch
Diese Verletzten wurden in Krankenhäuser eingeliefert, eine Geschädigte musste stationär aufgenommen wurde. Nach den Ereignissen in dem Kaufhaus entfernte sich der Mann mit seinem Hund auf der Kaiserstaße, wurde aber kurz darauf von Polizeikräften gestellt werden. Hierbei hetzte er seinen Hund gegen die Beamten, eine Polizeibeamtin wurde gebissen und zweimal gegen das Schambein getreten. Die Beamtin ist nach Polizeiangaben dienstunfähig. Die Polizisten wurden zudem, wie die Polizei berichtet, "aufs Gröbste" beleidigt.
Damit aber nicht genug: Da zur Festnahme des Mannes unmittelbarer Zwang angewendet werden musste, kam der 41-Jährige mit seinem Rollstuhl zu Fall. Am Ort des Geschehens hatten sich mittlerweile aber rund 200 Personen angesammelt, die in Unkenntnis der Ereignisse Unmut darüber äußerten, dass die Polizei Gewalt gegen einen "Behinderten" anwendete. Vereinzelt wurden gar Regenschirme auf die Beamten geworfen. Auch kam der Straßenbahnverkehr kurzzeitig zum Erliegen.Die Zuschauermenge musste durch starke Polizeikräfte zurückgedrängt werden. Die Menschenansammlung löste sich erst nach dem Abtransport der verletzten Beamtin und des Beschuldigten auf.
Der Beschuldigte stand unter dem Einfluss alkoholischer Getränke (1,3 Promille) und wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in Gewahrsam genommen. Zum Tatzeitpunkt führte er noch ein Springmesser mit sich, das nach dem Waffengesetz als verbotener Gegenstand einzustufen ist. Warum es zu dieser Eskalation seitens des Beschuldigten kam, konnte bislang noch nicht geklärt werden. Der Hund des Mannes wurde ins Tierheimverbracht.
Weitere Geschädigte durch Hundebisse werden gebeten sich beim Polizeirevier Marktplatz unter Telefon 0721/939-4311 zu melden.